Für ein paar Zigaretten: 63-Jähriger schlägt zu

Prozess am Landgericht: Der Angeklagte soll sein Opfer im Streit zudem gewürgt haben.
von  John Schneider
Der Angeklagte erinnere sich kaum noch an seine Tat. (Symbolbild)
Der Angeklagte erinnere sich kaum noch an seine Tat. (Symbolbild) © imago images/U.J. Alexander

München - Er selber hat keine genaue Erinnerung mehr an die Tat, aber die Staatsanwaltschaft ist überzeugt, dass sich Theodor F. (63, Name geändert) einer besonders schweren räuberischen Erpressung und einer gefährlichen Körperverletzung schuldig gemacht hat.

Streit um Zigaretten landet vor Gericht

Der seit vielen Jahren alkoholkranke Mandant der Strafverteidigerin Birgit Schwerdt soll sich am 19. November 2021 in Gauting mit einem Bekannten gestritten haben. Zunächst nur verbal. Es ging um eine Packung Zigaretten. Der 63-Jährige behauptete, dass das Opfer ihm die Packung gestohlen habe, verlangte sie zurück.

Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, schubste er den vermeintlichen Dieb und warf sich auf ihn. Dann hat er ihn laut Anklage mit einer Hand gewürgt und ihm mit der anderen Hand eine leere Wodkaflasche auf den Kopf geschlagen.

Zehn Minuten lang gewürgt

Theodor F. soll dabei geschrien haben, dass er die Zigaretten will, andernfalls würde er seinen Gegner umbringen. Dem gelang es zwar, dem Angreifer die Flasche aus der Hand zu schlagen, er wurde dann aber etwa zehn Minuten lang weiter von dem 63-Jährigen gewürgt. Für etwa 20 bis 30 Sekunden so stark, dass er tatsächlich kaum noch Luft bekam.

Das Opfer bot ihm nun Geld und die Zigaretten an, damit der Angeklagte aufhöre. Was dieser auch tat und die Packung annahm. Das bereits mannigfach an Hals, Nase und Augenbraue verletzte Opfer bekam dennoch noch einen weiteren, schmerzhaften Schlag auf den Unterkiefer ab. Der Prozess dauert an.

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