Frust über Radl-Demo gegen die IAA in München: Frau fährt Polizisten an

Die Nerven der Münchnerin am Steuer ihres Vans waren offensichtlich schon ziemlich dünn, als sie am Samstagmittag an der Ecke Hiltensperger- und Karl-Theodor-Straße gestoppt wurde. Etwa zu selben Zeit radelten einige Hundert Gegner der IAA durch Schwabing-West.
Der Autoverkehr sollte gegen 12.25 Uhr für ein paar Minuten stoppen, bis die Radldemo weiter gewesen wäre. Ein 20 Jahre alter Polizist stoppte die Autofahrerin und erklärte ihr die Lage. Doch die Münchnerin hatte es offenbar sehr eilig. Als sich der Beamte wegdrehte, gab sie leicht Gas und stupste den Polizisten mit der Stoßstange an der Wade. Der Beamte ging zur Fahrertür, um die Frau im Touran zu kontrollieren, doch die gab erneut Gas und überfuhr mit dem linken Vorderrad den Fuß des Beamten.
Statt anzuhalten und ihre Personalien an der Polizeisperre zu hinterlassen, fuhr die 66-Jährige einfach weiter. Allerdings hatten sich Zeugen des Vorfalls das Kennzeichen des VWs gemerkt. Es dauerte deshalb nicht besonders lange, bis die Münchnerin zu Hause Besuch von einer Polizeistreife bekam.
Ermittlungen gegen die Autofahrerin
Die Beamten überprüften die Personalien der Frau und auch die Daten des Fahrzeugs. „Dabei stellten die Beamten fest, dass für den Van kein Versicherungsschutz mehr besteht“, sagte Polizeisprecher Ralf Kästle am Sonntag. Nach den polizeilichen Maßnahmen und einer Anzeige wurde die 66-Jährige vor Ort entlassen. Die weiteren Ermittlungen in dem Fall hat inzwischen die Verkehrspolizei übernommen.
Gegen die Frau stehen Vorwürfe im Raum wie Körperverletzung, Verkehrsgefährdung und Fahren ohne Versicherungsschutz. Der verletzte Polizeibeamte musste nicht medizinisch behandelt werden und blieb nach Angaben des Präsidiums weiterhin dienstfähig.