Frohe Ostern, Herr Hasenfuß!

Warum Herr Hasenfuß seinen Namen mag und wie die Patienten auf den Pfleger reagieren - das AZ-Interview.
AZ: Herr Hasenfuß, sind Sie eigentlich ein ängstlicher Mensch?
WALTER HASENFUSS: Manchmal schon. Zum Beispiel wenn wir wie jetzt in den Osterferien in den Urlaub fliegen. Ich habe einfach latente Flugangst, schon immer. Da ist es nicht unbedingt hilfreich, wenn man auch noch Hasenfuß heißt. Aber ich würde mich jetzt nicht als hochgradig auffällig bezeichnen in der Hinsicht.
Mögen Sie Ihren Namen?
Mittlerweile mag ich ihn sehr. Er ist einfach etwas Besonderes, und die Leute erinnern sich auch daran. Aber als Kind habe ich den Namen gehasst. Wenn ich für meine Mutter etwas aus der Reinigung abholen musste und von der Dame dort nach dem Namen gefragt wurde, haben sich alle anderen im Laden kaputt gelacht. Und ich habe mich in Grund und Boden geschämt.
Gibt es viele Hasenfüße?
Ich war ein Einzelkind. Meine Frau wollte nicht Hasenfuß heißen. Und meine Kinder tragen den Nachnamen meiner Frau. Wir wollten ihnen Szenen wie die in der Reinigung ersparen. Das bedeutet: Der Name wird mit mir aussterben. Schade eigentlich.
Werden Sie oft darauf angesprochen?
Sehr oft! Ich bin Krankenpfleger und leite eine Tagesklinik. Bei den Patienten, die zu uns kommen und operiert werden, führt es regelmäßig zu großer Erheiterung, wenn ich mich namentlich vorstelle. Denn eigentlich sind sie in dem Moment, also vor der OP, ja die Hasenfüße. Es ist auch nicht schlimm, wenn jemand richtig über meinen Namen lachen muss. Ich bin’s gewohnt. Und es hätte außerdem ja noch viel schlimmer kommen können.
Zum Beispiel?
Ich hatte mal eine Vermieterin, die hieß Frau Fick. Die hätte gerne mit mir getauscht. Das konnte ich gut nachvollziehen. Hasenfuß hat wenigstens noch was Liebenswertes. Deshalb hätte ich den Namen auch nie geändert.
Essen Sie eigentlich Hase oder Kaninchen?
Ich hab schon mal einen Hasen probiert, aber ich esse das Fleisch nicht besonders gern. Hasen sind schon sehr nette Tiere. Ein bisserl Solidarität verspür ich da schon.
Herr Hasenfuß, frohe Ostern und danke fürs Gespräch!