"Frauen sind immer noch benachteiligt!"
Münchens Bürgermeisterin Christine Strobl stellt ein Handbuch vor. Wo sie Probleme für Frauen sieht.
Altstadt - Pünktlich zum Weltfrauentag hat die Gleichstellungsstelle der Stadt München das Handbuch „Frauen in München“ neu aufgelegt. Auf 380 Seiten gibt es dort Adressen von Hilfsangeboten, Vereinen, Ansprechpartnern zu Themen wie Bildung, Familie, Gesundheit oder in Lebenskrisen.
Laut Bürgermeisterin Christine Strobl haben Frauenthemen ihre Brisanz noch lange nicht verloren: „Auch wenn das manchen jungen Frauen, die gerade Abitur gemacht haben, vielleicht nicht so auffällt. Frauen sind auch heute noch in vielen Lebenslagen benachteiligt.“
Dauerbrenner ist das Thema Geld: Auch neueste Studien zeigen, dass Frauen deutlich weniger verdienen als Männer
Minijobs und Teilzeit sind weiterhin Domänen der Frauen – denn sie sind es, die in Deutschland für die Familie den Job minimieren. „Im Jahr 2012 waren 70 Prozent der Minijobber Frauen“, sagt Strobl.
Das Folgeproblem ist die Altersarmut. „Ich merke auch, dass diese Themen schon mal mehr wahrgenommen worden sind“, sagt Strobl. Bei den Schlecker-Schließungen zum Beispiel „habe ich keinen solchen öffentlichen Aufschrei erlebt wie bei Branchen, in denen vor allem Männer arbeiten´.“
Strobl sieht aber auch Fortschritte. Da verweist sie auf die Stadt als Arbeitgeber. „In der Stadtverwaltung sind 16 Prozent der Führungspositionen in Teilzeit besetzt. 47 Prozent der Führungskräfte sind Frauen. Aber wir reden hier vom öffentlichen Dienst. Mir ist klar, dass das in der freien Wirtschaft anders aussieht“, sagt Strobl.
Mit Blick auf die CSU ergänzt sie: „Aber immerhin spricht sich jetzt sogar in Bayern herum, dass eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf nötig ist.“ So warb denn auch Sozialministerin Emilia Müller (CSU) am Freitag für ein Rückkehrrecht von Teilzeit zurück zur Vollzeit.
Infos zu Veranstaltungen rund um den Weltfrauentag unter www.muenchen.de