Frau (29) beißt Polizisten - Schaulustiger mischt sich ein
Zwei Randalierer mussten am Hauptbahnhof von einem Polizeihund zur Räson gebracht werden. Eine 29-Jährige biss einen Polizisten in den Arm, ein 37-Jähriger verletzte sich an seiner eigenen Bierflasche. Beide waren alkoholisiert.
München - Das Wort Zivilcourage hat ein Freisinger wohl völlig falsch verstanden. Denn als Bundespolizeibeamte am Hauptbahnhof München eine rabiate 29-Jährige zur Wache bringen wollten, mischte sich der 37-Jährige ein und machte alles nur noch schlimmer.
Am Samstagabend meldete ein Zugbegleiter eine Frau, die am Gleis Reisende und DB-Mitarbeiterbeschimpfte. Bundespolizisten trafen vor Ort eine 29-Jährige aus Peiting an, die mit einem Zugbegleiter diskutierte. Die offensichtlich alkoholisierte Frau hatte sich zuvor im Gleis aufgehalten und Reisende belästigt. Der Grund für ihr Verhalten: Ihre Handtasche war nicht mehr auffindbar. Diese hatte sie beim Blick auf die Abfahrtstafel auf einer Bank stehen gelassen.
Frau beißt, Mann verletzt sich an eigener Bierflasche
Nachdem einer der Beamten die Frau zu Zeitpunkt, Tascheninhalt und möglichen Zeugen befragen wollte, war die 29-Jährige der Befragung "offensichtlich überdrüssig und wurde augenblicklich aggressiv und abweisend", wie die Polizei schreibt.
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Als die Streife dann die Personalien der Frau überprüfen wollte, marschierte diese einfach davon. Die Polizisten mussten sie festhalten, daraufhin riss sie sich von den Beamten los und schlug mit den Ellenbogen um sich. Die 29-Jährige wehrte sich so heftig, dass ein anwesender Diensthundeführer sein Tier von der Leine lassen musste. Der Hund sprang der Frau gegen den Oberkörper, sodass sie zu Boden fiel. Erst dann konnten die Beamten der Peitingerin Handschellen anlegen.
Zwei Einsätze für den Diensthund
Aufgrund der Schreie und des Hundegebells wurden mehrere Passanten auf den Polizeieinsatz aufmerksam. Da die 29-Jährige nach dem Stoß des Hundes erneut versuchte, auf die Beamten loszugehen, hatte der Diensthundeführer den Beißkorb seines Hundes abgenommen. Daraufhin forderte ein bis zu diesem Zeitpunkt unbeteiligter 37-Jähriger aus Freising den Hundeführer auf, den Beißkorb wieder anzulegen. Weiterhin beleidigte er die Bundespolizeibeamten aus dem Kreis der Schaulustigen heraus.
Nachdem die 29-Jährige auf die Wache gebracht werden konnte, kamen die Beamten zu dem 37-jährigen Freisinger zurück und wollten ihn kontrollieren. Der Mann beleidigte jedoch die Bundespolizisten erneut und wollte sich weder ausweisen noch seinen Namen sagen. Daraufhin entschieden sich die Beamten, auch ihn mit zur Wache zu nehmen.
Doch darauf hatte der 37-Jährige keine Lust, er stellte sich gegen die Laufrichtung der Polizisten und versuchte, sich aus der Fixierung zu lösen. Als die Streife den Mann zu Boden brachte, verletzte er sich an den Scherben seiner Bierflasche.
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Weil der 37-Jährige dann ebenfalls mit Schlägen gegen die Beamten vorging, setzte der Hundeführer erneut seinen Diensthund ein. Fünf Bundespolizisten mussten den Freisinger anschließend unter andauernden Beleidigungen zur Wache bringen.
Bei der Frau stellten die Beamten einen Atemalkoholwert von 1,37 Promille und bei dem 37-Jährigen von 1,15 Promille fest. In der Zelle biss die 29-Jährige einem Polizisten in den Unterarm. Dieser erlitt dadurch eine bläulich verfärbte und blutende Wunde.
Gegen beide Personen wird unter anderem wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung, versuchter Körperverletzung und Beleidigung ermittelt.
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