FOS-Schüler im Sitzstreik: Für ein gerechtes Corona-Abitur

Direkt vor dem bayerischen Kultusministerium haben am Montag Schüler der Fachoberschule Nord in Freiham demonstriert: "Unsere Schulart wird ganz klar vernachlässigt."
Guido Verstegen
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Sitzstreik am Salvatorplatz: Mitorganisator Jascha Hagelüken beim Interview mit "München TV".
Sitzstreik am Salvatorplatz: Mitorganisator Jascha Hagelüken beim Interview mit "München TV". © Veranstalter

München - "Wir gehen auf die Straße, weil wir einfach keinen Ausweg mehr sehen!" Jascha Hagelüken und seine Mitstreiter von der FOS-Nord in Freiham sind am Montag in den Sitzstreik gegangen, um deutlich zu machen, dass sie die in ihren Augen vorherrschende Chancenungleichheit für die Fachoberschulen und Berufsoberschulen in Zeiten von Corona nicht akzeptieren.

"Deshalb sitzen wir hier am Salvatorplatz vor den Augen des Kultusministeriums, hier können sie uns nicht mehr ignorieren", sagt der 18-Jährige der AZ. "Wir wollen Michael Piazolo zeigen, dass wir unzufrieden mit der derzeitigen Situation sind und einfach nicht mehr können."

Forderung: Leistungsnachweise wie am Gymnasium reduzieren

Alle 30 Minuten fordert die Gruppe von zehn Demonstranten per Lautsprecher-Durchsage zum Diskurs, zum Gespräch auf. "Wir sind aber realistisch und glauben nicht wirklich, dass jemand rauskommt", sagt Hagelüken. Wohl auch nicht Bayerns Staatsminister für Unterricht und Kultus höchstselbst.

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Wichtigste Forderung der Sitzstreikenden ist es, dass die Leistungsnachweise wie am Gymnasium reduziert werden. Um dies zu erreichen, plädieren sie für außerschulische Lernorte und einen einheitlichen Hybridunterricht.

16 Leistungsnachweise in den nächsten acht Wochen

"Unsere Schulart wird ganz klar vom Kultusministerium vernachlässigt und wir kommen mit dem Druck, der unter anderem auch durch keinen klar definierten Wechselunterricht geschaffen wurde, nicht mehr zurecht", sagt Hagelüken.

In den nächsten acht Wochen stehen für ihn insgesamt 16 Leistungsnachweise an, dann kommt schon die Abiturprüfung: "Wir appellieren an die Politik, unser Abitur auch den Gegebenheiten anzupassen."

Bundesweiter Aktionstag: Schulstreik mit rund 100 Teilnehmern

Der Sitzstreik fand als genehmigte Kundgebung und mit einem eigenen Corona-Hygienekonzept statt – die Teilnehmer hielten die Abstände ein und trugen allesamt FFP2-Masken.

Vergangene Woche hatte es schon eine Kundgebung der FOS/BOS-Schulen gegeben, am Freitag gab es einen Schulstreik der Münchner Abiturienten im Rahmen des sogenannten bundesweiten "Aktionstages".

Unter dem Motto "Der Piazolo hört nicht zu, doch wir geben keine Ruh" demonstrierten Schulen und solidarische Organisationen gegen die Corona-bedingten Umstände an den Schulen. Die Demo mit rund 100 Teilnehmern startete am Giesinger Bahnhofsplatz und endete am Ostbahnhof. 

Rund 100 Teilnehmer waren am Freitag bei der Münchner Kundgebung im Rahmen des bundesweiten Aktionstages dabei.
Rund 100 Teilnehmer waren am Freitag bei der Münchner Kundgebung im Rahmen des bundesweiten Aktionstages dabei. © Veranstalter

Themen der Reden bei der Auftakt- und Schlusskundgebung waren unter anderem die Probleme mit Wechsel- und Präsenzunterricht, die immer noch präsente Ansteckungsgefahr, die Bevorzugung des Gymnasiums im Vergleich zu den FOS/BOS-Schulen, die abrupte Notenerhebung sowie der Mangel an Kommunikation neuer Konzepte.

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4 Kommentare
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  • aberdochsonicht2 am 01.03.2021 14:28 Uhr / Bewertung:

    Schulstreik? Das sieht eher nach einer linksaußen Demo aus bei dem Angebot an roten Fahnen, aber wenigstens ohne Krawall.

  • Der wahre tscharlie am 01.03.2021 17:01 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von aberdochsonicht2

    Jojo, rote Fahnen sind immer linksaußen grinsen Und blaue Fahnen? Rechtsaußen? LOL
    Übrigens, grüne Fahnen bedeuten "freie Fahrt" in die Zukunft.

  • 1Muenchner am 01.03.2021 14:14 Uhr / Bewertung:

    Hintergrundinfo: der Organisator Jascha Hagelüken nennt sich selbst bei Twitter "linksgrün versiffter gutmensch" und war Kandidat für "DIE LINKE" bei der BA Wahl 2020.

    Ganz ehrlich: statt dort zu sitzen, könnten die Kinder ihre Zeit zum Lernen nutzen. Das wäre sinnvoller.

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