Forschern gelingt Fortschritt gegen Alzheimer
MÜNCHEN - Münchner Forscher haben nach eigenen Angaben einen großen Schritt auf dem Weg zur Behandlung von Alzheimer und Schlaganfällen gemacht.
Einem Team aus dem Helmholtz Zentrum und der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) gelang es, Stützzellen des Gehirns in zwei verschiedene Klassen von Nervenzellen (Neuronen) umzuwandeln. Die Ergebnisse dieser Arbeit sind in der Fachzeitschrift „PLoS Biology“ von diesem Dienstag veröffentlicht.
Die Wissenschaftler schleusten in die Hirnzellen einzelne Proteine ein, die das Ablesen der Erbsubstanz regulieren – sogenannte Transkriptionsfaktoren. Der Faktor Neurogin 2 regte die Bildung von erregenden Neuronen an, der Faktor Dlx2 wandelte die Stützzellen (Astroglia-Zellen) in hemmende Neuronen um. Eine Teamchefin war Magdalena Götz, Leiterin des Instituts für Stammzellforschung am Helmholtz Zentrum und Inhaberin des Lehrstuhls für Physiologische Genomik an der LMU.
„Mit der aktuellen Untersuchung ist es uns gelungen, die neu geschaffenen Neuronen so weitreichend umzuprogrammieren, dass sie nun auch funktionierende Synapsen ÄNerven-KontaktstellenÜ ausbilden können“, erläuterte der zweite Hauptautor, Benedikt Berninger. „Unsere Ergebnisse nähren die Hoffnung, dass die Barriere, die die eng verwandten Zellen Astroglia und Neurone trennt, nicht unüberwindbar ist.“
Die Resultate ihrer Arbeit seien ein wichtiger Schritt auf dem Weg, neue Nervenzellen zu gewinnen und dadurch Therapien für Erkrankungen wie Alzheimer zu finden, teilten die Forscher mit.
dpa