Flughafen: Starts und Landungen sinken kräftig

Jahrelang ging’s steil aufwärts, jetzt ist der Münchner Flughafen im Sinkflug. Die Zahl der Flugbewegungen im Sommerflugplan verringert sich um rund neun Prozent. Das bringt eines der wichtigsten Projekte in Gefahr.
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Ein Flugzeug im Sinkflug auf den Flughafen München.
ap Ein Flugzeug im Sinkflug auf den Flughafen München.

MÜNCHEN - Jahrelang ging’s steil aufwärts, jetzt ist der Münchner Flughafen im Sinkflug. Die Zahl der Flugbewegungen im Sommerflugplan verringert sich um rund neun Prozent. Das bringt eines der wichtigsten Projekte in Gefahr.

264 000 Starts und Landungen wurden für den Sommer 2008 angemeldet. Heuer sind es noch 241 000. „Damit reagieren die Airlines in München auf die gegenwärtige Wirtschaftskrise mit einem verringerten Flugangebot“, erklärt Airport-Sprecher Ingo Anspach.

Anders ausgedrückt: Schwach gebuchte Ziele fliegen aus dem Programm, stattdessen wird stärker in noch gefragte Routen investiert. Die Lufthansa zum Beispiel fliegt jetzt New York 20 Mal pro Woche an. Neu ist die Verbindung nach Lviv (Lemberg/Ukraine), verdoppelt wurde das Angebot nach Bilbao und Cluj (Rumänien).

Für Flughafen-Chef Michael Kerkloh ist der deutliche Rückgang (allein in den ersten beiden März-Wochen wurden knapp zehn Prozent weniger Passagiere gezählt) kein Signal gegen die dritte Startbahn. Sein Argument: Schon jetzt sei der Airport stundenweise am Limit. Und die Erfahrungen mit zurückliegenden Krisen habe gezeigt, dass hinterher ein um so massiverer Schub einsetze.

Startbahn-Gegner sehen sich bestätigt

Die Startbahn-Gegner sehen sich durch die Rückgänge zwar in ihrer Meinung bestätigt: Sie halten den Ausbau jetzt erst recht für unnötig. Das Aktionsbündnis AufgeMUCkt sieht sich in einer echten Zwickmühle: Sie hoffen eigentlich wie alle auf ein Ende der Krise – sehen aber eigentlich nur in einem weiteren Konjunktur-Abschwung Chancen auf die Durchsetzung ihrer Ziele.

„In den ersten vier Januarwochen ging die Zahl der Flugzeugbewegungen um 13,1 Prozent zurück“, so der Grünen-Landtagsabgeordnete Christian Magerl. Angesichts dieser Tatsachen und Aussichten erinnerten die Durchhalteparolen der Flughafen München GmbH (FMG) an das Pfeifen im Walde eines Verzweifelten. Er forderte Finanzminister und Airport-Aufsichtsratsvorsitzenden Georg Fahrenschon (CSU) schon im Februar auf, „umgehend dafür zu sorgen, dass die FMG ihren Antrag auf den Bau einer dritten Bahn zurückzieht oder zumindest aussetzt“.

Rudolf Huber

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