Flughafen-Blockade in München: Was Kritiker der Aktion nicht verstehen
München - Der grüne Bürgermeister klang ein bisserl verzweifelt. Der Kampf gegen den Klimawandel sei doch nur mit einer breiten Unterstützung der Bevölkerung möglich, sagte Dominik Krause am Wochenende. Auch andere Beobachter äußerten die Hoffnung, dass die Klimaaktivisten doch bitte endlich verstehen sollten, dass Blockadeaktionen nicht hilfreich sind, die Bevölkerung zu überzeugen.
Proteste in München: Mit den Themen der Klimaaktivisten muss man sich auseinandersetzen
Das stimmt einerseits. Und ist doch falsch. Klar, die allermeisten, die im Stau stehen oder verspätet in der Sonne landen, dürften eher sauer als sympathisierend auf den Protest blicken. Aber darum geht es den Protestlern nun mal nicht. "Sand im Getriebe" heißt ein anderes Bündnis radikaler Aktivsten. Genau das ist ihr Konzept.
Protestbewegungen, erst recht solche, die im Kern Jugendbewegungen sind, lehnen sich auf, stören, nerven – und suchen nicht in mühsamen Diskussionen Mehrheiten zusammen. Mit den Themen der Aktivisten muss man sich politisch auseinandersetzen. Mit ihren Aktionen in sehr vielen Fällen natürlich oft auch die Strafverfolgungsbehörden – und das etwa bei bei den gefährlichen Flughafenaktionen ganz fraglos.
Aber: Wer nur mal demonstrieren will und ein bisserl in Institutionen mitmischen, hätte ja auch zu den braven Grünen gehen können. Dass sie das nicht wollten, gehört zum Wesenskern der jungen Öko-Bewegungen. Ob einem das nun gefällt oder nicht.
- Themen:
- Dominik Krause