Flughafen bekommt eine U-Bahn
Nichts war’s mit dem Transrapid, die Express-S-Bahn kommt auch nicht in Fahrt. Aber jetzt tut sich am Flughafen doch etwas in Sachen Verkehrs-Infrastruktur.
München - Der Flughafen München bekommt eine eigene U-Bahn. Zur besseren Anbindung an die Stadt München kann die neue Airport-Linie leider nicht beitragen. Sie soll ab dem Jahr 2015 das Terminal 2 unterirdisch mit einem neuen Satelliten auf dem Gebäude der Gepäckabfertigung verbinden.
Die technischen Daten des vollautomatisierten „Personentransportsystems“ (PTS): Fahrtstrecke 382 Meter, Höchstgeschwindigkeit 50 km/h, Taktzeit zwischen 90 und 180 Sekunden, Fahrtzeit 50 Sekunden, Kapazität pro Zug: ca. 400 Personen.
Der PTS wird nötig, weil der Flughafen beim mit der Lufthansa betriebenen Terminal 2 an seine Kapazitätsgrenzen stößt: Es ist auf 25 Millionen Abfertigungen ausgelegt – und die werden wohl heuer schon erreicht. Im Satelliten (den Begriff „drittes Terminal“ mag Flughafen-Chef Michael Kerkloh gar nicht) sollen noch einmal elf Millionen Menschen pro Jahr abgefertigt werden.
Dazu wird das Gepäckabfertigungsgebäude auf dem Vorfeld um rund 50 auf 605 Meter verlängert, dann werden drei Stockwerke mit einer Gesamtfläche von 122850 Quadratmetern draufgesetzt. Zur U-Bahn und ins kleine Terminal kommen die Passagiere nach der Sicherheitskontrolle, die nach wie vor im Terminal 2 durchgeführt wird. Mit dem Satelliten erreicht der Münchner Airport die derzeitige Passagier-Kapazität des Frankfurter Flughafens.
Das luftige, helle und energetisch optimierte Bauwerk wird mit allem Drum und Dran 650 Millionen Euro kosten. Es verfügt über 52 Gates und bietet 27 zusätzliche Gebäudepositionen für die Flieger. Das bedeutet mehr als eine Verdoppelung der Möglichkeiten, direkt vom Flugzeug aus in ein Terminal zu gelangen.