Flüchtling springt aus fahrendem Zug und stirbt
Der Ägypter (17) will einer Polizeikontrolle entgehen. Bei Tempo 160 öffnet er kurz vor Haar das Fenster im Abteil.
München - Der Jugendliche versteckt sich unter den Sitzen in einem Abteil des Nachtzugs von Rom nach München. Zwei Schleierfahnder entdecken ihn Freitagmorgen kurz vor Haar. Die Beamten wollen den Reisepass sehen. Doch der 17-Jährige hat nur einen Zettel.
Darauf ist vermerkt, dass er aus Ägypten stammt und zwei Tage zuvor, am 9. März, von einer Streife der Bundespolizei bei der illegalen Einreise aus Österreich kurz hinter Kufstein erwischt worden ist und wieder zurück muss.
Während die Polizisten die Personalien prüfen, flüchtet sich der 17-Jährige in das Abteil zweier US-Touristinnen. Bevor sie reagieren können, öffnet der 17-Jährige das Fenster. Normalerweise ist es verriegelt. Doch weil die Klimaanlage defekt ist, lässt sich dieses Fenster öffnen. Der junge Ägypter springt bei Tempo 160 aus dem Zug.
Nach einem Notruf wird die Strecke abgesucht. Der Bub wird schwer verletzt kurz vor dem S-Bahnhof Haar gefunden. Er stirbt, bevor die Rettungskräfte eintreffen.
"Was ihn dazu bewogen hat, aus dem Fenster zu springen – darüber kann man nur spekulieren", sagt Polizeisprecher Marcus da Gloria Martins. Es handle sich um einen Fall, wie er sich "noch nie vorher ereignet hat".
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