Flohmarkt, Museum oder Freiluftkino: Was am Wochenende in München alles geboten ist
Bisserl Regen, wenig Sonne und viele Wolken verkündet der Wetterbericht fürs letzte Maiwochenende. Badesee oder Isargrillen ist bei solchem Wetter nicht gerade angesagt. Aber die manchmal als verschlafen verschriene Landeshauptstadt lässt auch an diesem Wochenende – wie so oft, wie unternehmungslustige Münchner wissen – keinerlei Langeweile aufkommen.
Wer dem Wetter mit wärmender Bewegung trotzen will, kann eines der vielen Hallenbäder besuchen oder die Hüften beim Yoga mit Isarblick in Schwung bringen: am Kulturstrand an der Corneliusbrücke.
Straßenfest auf der Leopoldstraße
Wer Kultur sucht, kann in eines der vielen Museen oder ausgewählte Filme im Freiluftkino am Olympiasee sehen – für jeden Geschmack ist was dabei. Wer Lust auf Shopping hat, aber mit Blick auf den Geldbeutel die Kaufingerstraße lieber meiden will, darf sich auf gleich drei Flohmärkte freuen: Untergiesing, Schwabing und Aschheim.
Und was zu erleben gibt’s natürlich auch: Auf den Streetfestivals Corso Leopold und Zamanand gibt es auf der temporär autofreien Strecke zwischen Münchner Freiheit und Odeonsplatz für jeden was zu entdecken, ob Musik und Tanz, Kabarett oder Infostände.
Filmreife Vierbeiner in der Bavaria Filmstadt

Über rund 300.000 Quadratmeter erstreckt sich das Areal der Bavaria Filmstadt. Für Film-Fans aller Altersklassen gibt es Unterhaltsames und Spannendes zu entdecken – egal ob man sich mehr zur Fraktion "Rosenheim Cops", "Das Boot" oder doch "Fack ju Göhte" zählt. An diesem Samstag spricht die Bavaria Filmstadt aber noch eine weitere Zielgruppe an. Nämlich die Hundebesitzer: Beim sogenannten "Dog Day". Ein vielfältiges Programm mit vielen Angeboten und Vorführungen dreht sich am Sonntag ganz um die Vierbeiner und deren Besitzer. Alle Hundehalter, die an dem Tag mit ihrem Hund kommen, erhalten 20 Prozent Rabatt auf den Eintrittspreis Filmstadt Kombi.
Der "Dog Day" findet am Sonntag, den 25. Mai, zwischen 11 und 16 Uhr statt. Während des Besuchs müssen die Hunde angeleint bleiben
Bahnen im Warmen: Ab ins Hallenbad

Gerade haben alle Freibäder aufgesperrt, da zieht es dieses Wochenende wetterbedingt manche vielleicht doch eher in eine geschützte Halle – oder gleich in die warme Sauna. Die Münchner Hallenbäder sind auch im Sommer offen, allerdings finden kurzzeitig auch Revisionsarbeiten statt. An diesem Wochenende können Besucher aber im Dantebad, Nordbad, Cosima Wellenbad, Müller’schen Volksbad, Westbad, Südbad und der Olympia-Schwimmhalle ihre Bahnen ziehen oder die Saunen besuchen. Nur das Michaelibad und das Bad Giesing-Harlaching sind gerade geschlossen.
See, Park und Leinwand

Am Wochenende ist wieder Freiluft-Kino geboten. Acht Filme werden am Wochenende am Kino am Olympiasee gezeigt, Kinderfilme, Romantisches und Oscarprämiertes. Am Samstag um 13.40 Uhr startet das Programm mit dem Animationsfilm Flow, dann folgt Paddington in Peru (15.50 Uhr), die Romanze We live in Time (18.20 Uhr, und das Drama A Complete Unknown (21.10 Uhr). Am Sonntag stehen die Animationsfilme Ich – einfach unverbesserlich 4 (13.30 Uhr) und Der Wilde Roboter (15.50 Uhr), die Komödie Der Spitzname (18.15 Uhr) und Konklave (20.45 Uhr) auf dem Programm. Die Olympic Lounges sind überdacht.
Elektro-Klänge und Pop-up-Yoga

Der Kulturstrand ist heuer wieder an der Ludwigsbrücke beim Vater-Rhein-Brunnen gegenüber vom Deutschen Museum zu Hause – und dank der wiedereröffneten Tramhaltestelle auch wieder gut erreichbar. Bei Snacks und Drinks kann man hier den Sommer in der Stadt genießen. Zusätzlich gibt’s täglich wechselndes Programm. Am Samstag zum Beispiel kann man bei "Now you dance" den ganzen Tag lang (14 bis 22 Uhr) einen umsonst und draußen Festivaltag mit feinster elektronischer Musik genießen. Neben Musik von Münchner DJs und auch Live-Acts, wie Klangschallexperten, Tbaba, Sandra Gold, Chew Solo und Pakobeatz versprechen die Veranstalter auch die ein oder andere optische Spielerei. Am Sonntag gehts dann entspannter zu mit Pop-up-Yoga um 10 Uhr (bitte anmelden unter kulturstrand.org und eigene Matte mitbringen).
Umwelt, Soziales und auch etwas Party: Das Zamanand Festival

Straße frei! Aber nicht für den Verkehr. Das Zamanand-Festival belegt an zwei Wochenenden im Jahr die Ludwigstraße, vom Siegestor bis zur Feldherrnhalle. Am 24. und 25. Mai ist es wieder so weit. Veranstaltet vom Umweltreferat stehen bei dem Straßenfestival "Nachhaltigkeit, Vielfalt und Toleranz" im Fokus. Die Straße selbst soll nicht mehr nur eine Wegstrecke, sondern einen Freiraum für Besucher darstellen. Neben verschiedenen Kunstaktionen und interaktiven Info-Bereichen, etwa vom Mobilitätsreferat, wartet auch jede Menge Unterhaltung. Klares Highlight sind auch die vielfältigen Musikbühnen. Während in den Arkaden der Ludwigskirche elektronische Rhythmen Tanzwütigen den Takt vorgeben, spielen auf der Bühne am Geschwister-Scholl-Platz diverse Münchner Bands ausgewählte Livemusik – von Jazzfusion über Blues bis Hip-Hop. Auch Rockfans kommen auf ihre Kosten: Wo sonst Autos rauschen, dröhnen Bass und Gitarrenriffs über die Bühne an der Ludwigstraße Ecke Oskar-von-Miller-Ring. Dazu kommen noch sechs weitere Bühnen. Die Veranstalter schaffen aber auch Raum für Diskussionen und Dialog mit Wissenschaftlern, lokalen Vereinen und Künstlern. Das Ziel: "Umweltschutz, Soziales und Bildung für ein besseres Morgen".
Sa, 16-2 Uhr, So 11-21 Uhr. Anreise: U3/U6 Universität oder U4/U5 Odeonsplatz. Eintritt frei.
Auf 900 Metern: Corso Leopold in Schwabing

Zehn Bühnen, 200 Bands, Musikerinnen und Kabarettmacher und viele Schlemmer- und Infostandl: Beim Kulturfest Corso Leopold am Wochenende wird die Leopoldstraße (Münchner Freiheit bis Siegestor) wieder zur autofreien Partyzone. Das Kulturprogramm ist breit: Auf der Traumstadt-Bühne etwa gibt die Lach & Schieß ein Gastspiel (Sa, 18 Uhr) und Alt-OB Christian Ude tritt als Kabarettist auf (So, 16.30 Uhr). Das Kollektiv Soundsystem macht aus dem Siegestor eine "Dancehall". Auf der Lederhosn-Bühne wird Dialekt gesungen (So, 12 Uhr: Jan Wannemacher). An der Leo-Latino-Bühne gibt Ecco di Lorenzo einen Salsakurs (So, 17-18 Uhr). Und bei einer Live-Malaktion gestaltet Künstler Martin Blumöhr mit Besuchern eine Großleinwand voller "Schlafgeheuer" (Sa, 17-18 Uhr, Neues Kunstforum).
Sa, 16-1 Uhr (Livemusik bis 23 Uhr), So 11-21 Uhr. Eintritt frei. www.corso-leopold.de
Stöbern und feiern in Untergiesing

Am Samstag heißt es wieder handeln, feilschen und neue Nachbarn kennenlernen. In Untergiesing ist Hofflohmarkt. Vom Kolumbusplatz weit über den Candidplatz hinaus erstreckt sich das Flohmarktgebiet. Fast hundert Standler haben sich angemeldet, um ihre Waren feilzubieten. Eine wunderbare Gelegenheit, das Viertel und seine Bewohner kennen zu lernen. Das schöne bei den Hofflohmärkten: Hinterhöfe, Garagen oder kleine Gärten, die sonst verborgen bleiben, werden plötzlich zum Treffpunkt. Neben den verschiedenen Standln gibt es auch bei dieser Ausgabe der Hofflohmärkte kleine Livekonzerte. In der Zeit von 13 bis 15 Uhr werden am Candidplatz 9 bis 15 kleine Gigs gespielt. Der Hofflohmarkt selbst findet von 10 bis 16 Uhr statt. Wer einen richtigen Schnapper machen will, sollte freilich schon am Vormittag seine Runden durch das ehemalige Arbeiterviertel drehen. Zeitgleich findet außerdem das Straßenfest in der Freibadstraße statt. Musik, Essensstände mit allerlei Köstlichkeiten und sogenanntes Urban Tennis – Tennis spielen ohne einen professionellen Platz – bieten schon den nächsten Anlaufpunkt nach dem Flohmarktbesuch im Viertel. Also nichts wie los nach Untergiesing.
Hofflohmarkt in ganz Schwabing

Seit 25 Jahren organisiert eine Gruppe Nachbarn rund um die Seidlvilla den Schwabinger Hofflohmarkt. Damit ist es der älteste in ganz München. In über 300 Hinterhöfen zwischen Englischem Garten und Schleißheimer Straße, Rheinstraße und Univiertel wird so ziemlich alles angeboten. Das besondere Highlight ist sicher, einen Blick in die sonst von schweren Holztüren verschlossenen Hinterhöfe zu werfen und mit Nachbarn ins Gespräch zu kommen.
Samstag ab 10 Uhr. Findet bei jedem Wetter statt. Karte und Infos unter: seidlvilla.de/flohmarkt
Flohmarkt im Autokino Aschheim
Die Münchner Flohmarkt-Landschaft hat einen Neuzugang: den Flohmarkt im Autokino Aschheim. Jeden Samstag von 6 bis 14 Uhr erwarten Trödel-Fans etliche private und gewerbliche Anbieter mit einer riesigen Auswahl: Kleidung, Spielzeug, Haushaltswaren, Deko, Schallplatten, Bücher, Technik, Sammlerstücke und vieles mehr. Für die Stärkung zwischendurch sorgt die Snackbar des Autokinos: Hier gibt’s heiße Burger, Snacks, süßes Popcorn und kalte oder warme Getränke – ganz wie im Kino. Saubere Toilettenanlagen gibt’s ebenfalls. Aus München ist der Flohmarkt gut erreichbar (nur wenige Minuten von der A99 entfernt), werben die Veranstalter, und ausreichend Parkplätze gibt es direkt vor Ort auch. Der Eintritt für Besucher ist frei, und die Parkplätze ebenfalls gratis. Wer selbst verkaufen möchte, zahlt 6-10 Euro pro laufendem Meter Standfläche und reserviert vorher online unter autokino-flohmarkt.de.
Sa, 6 bis 14 Uhr, Münchner Str. 60 D, 85609 Aschheim
Ab ins Museum: Kunst, Kultur und ein Bär

Wenn das Wetter nicht mitspielt, lohnt sich ein Besuch in einem der vielen Museen der Stadt – zum Beispiel im Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst. Der architektonisch bemerkenswerte Museumsbau im Kunstareal an der Gabelsbergerstraße beherbergt eine Vielzahl an Skulpturen und Reliefs aus dem alten Ägypten. 5000 Jahre – von den frühesten Pharaonendynastien bis zur griechisch-römischen Zeit. Außerdem gibt es aktuell eine Sonderausstellung über die im heutigen Sudan gelegene antike Tempelstadt Naga. Die gelbe Künstlervilla am Königsplatz ist bekannt für die Münchner Kunst des 19. Jahrhunderts, besonders prominent die Sammlung des Blauen Reiter. Im Lenbachhaus finden sich neben Klassikern von Franz Marc, Paul Klee oder Wassily Kandinsky auch neuere Werke, etwa von Joseph Beuys oder Gerhard Richter. Die aktuelle Ausstellung unter dem Namen "Was zu verschwinden droht, wird Bild" widmet sich dem Verhältnis von Mensch und Natur in der Kunst, dem Topos der Vergänglichkeit und des Lebens in einer sich verändernden Welt. Die archäologische Staatssammlung, schön gelegen am Englischen Garten, bietet einen Blick in längst vergangene Zeiten: Das 2024 wiedereröffnete Museum zeigt Exponate aus 120.000 Jahren menschlicher Geschichte mit einem Schwerpunkt auf Funde aus Bayern. Darunter sind Figuren aus der Steinzeit bis hin zu Münzen aus der Zeit des römischen Imperiums. Die neueste Wanderausstellung "Planet Africa" widmet sich dem Ursprung der Menschheit im Verhältnis zu ihrer Umwelt. Das naturwissenschaftliche Museum Mensch und Natur im Schloss Nymphenburg ist besonders für Kinder geeignet. Es bietet ein breites Spektrum, von einem Gehirnmodell über Gene und DNA bis hin zu Kristallen und Mineralien, Vulkanismus und Erdbeben. Auch der ausgestopfte "Problembär Bruno" ist in der Dauerausstellung zu finden.
