Fische sterben qualvoll: Vandalismus in Pasing?
Im Pasinger Stadtpark wird in einem Weiher das Wasser abgelassen - ohne vorher abzufischen. Viele Fische sterben qualvoll. Die Stadt weiß von nichts.
PASING - „Die Fische sind alle im Abfluss gesteckt, das ganze Rohr war verstopft“, erzählen Lenny (15) und Alexander. Döbel, Barsche, zum Teil fast 40 Zentimeter groß. „Ein paar der Fische waren schon tot, manche haben noch ein bisschen gezittert“.
Jeden Tag kommt Alexander hier vorbei, wenn er mit seinem Hund spazieren geht. Vergangenen Donnerstag sehen er, Lenny und noch ein Freund die vielen Fische, die durch den ablaufenden Weiher ins Rohr gezogen werden. Die Buben versuchen, die Tiere zu retten, die sie greifen können. Sie tragen sie zum nahe gelegenen Kanal der Würm und rufen die Feuerwehr. Die kann nichts machen und verweist aufs Baureferat.
Lennys Mutter Ingrid Sommer wendet sich schließlich an Grünen-Stadtrat Dr. Florian Vogel. Der stellt am Dienstag einen Antrag, um das unnötige Fischsterben in städtischen Gewässern zu verhindern.
Tags drauf reagiert das Baureferat: Eine „Stauwand wurde in unzulässiger und unberechtigter Weise durch Unbekannte entfernt“. Das unbefugte Unterbinden des Zulaufes mit Frischwasser werde man zur Anzeige bringen.Den Vorwurf, die Stadt verfahre „beim Reinigen ihrer Gewässer häufig so“, weist das Amt von sich: Der entbehre jeder Grundlage.
Dass im Pasinger Stadtpark jemand mutwillig zerstörerisch am Werk war, glaubt auch Josef Stuefer. Er passt im Park auf, ob das Wasser abläuft. Seiner Meinung nach wurde auch eine zweite Stauwand am großen Weiher demoliert. Der habe deshalb jetzt viel weniger Wasser.
Tatsächlich sieht man, dass das Ufer des größeren Weihers einst anders verlief, sein Wasser zwischen den Balken des Dammes abfließt. "Das Holz wurde mit Gewalt rausgerissen", sagt Stuefer. Alle zwei Jahre werde der große Weiher normalerweise von der Stadt komplett geleert, die Fische zuvor rausgeholt. Das dauere genau einen Tag. Da würde nicht der Weiher einfach langsam leerlaufen.
Vandalismus? "Ja", sagt Stuefer, "sowieso. Denn die Stadt macht das fachmännisch".
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