Finger weg von Baby-Häschen!

Tierschützer warnen: Die meisten Jungtiere sind keine Waisen – auch wenn es vielleicht so aussieht.
Natalie Kettinger |
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Niedlich, aber nur in Ausnahmefällen in Not: ein Feldhasen-Baby, das jetzt im Münchner Tierheim abgegeben wurde.
Tierschutzverein München Niedlich, aber nur in Ausnahmefällen in Not: ein Feldhasen-Baby, das jetzt im Münchner Tierheim abgegeben wurde.

München - Dicht an den Boden gedrückt, sitzten sie jetzt in einer Mulde im Gras und warten sehnsüchtig auf ihre Mutter: niedliche Baby-Hasen, scheinbar verlassen.

Trotzdem brauchen die Jungtiere in der Regel keine menschliche Hilfe. „Man sollte nur eingreifen, wenn sie verletzt sind oder in Gefahr schweben“, sagt Judith Brettmeister vom Münchner Tierschutzverein. Denn meist sind die Häschen keineswegs verwaist.

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Das Fernbleiben der Mutter gehört vielmehr zur Überlebensstrategie des Feldhasen. „Die Mutter verteilt ihre Junghäschen großzügig im Gelände und kommt in großen Zeitabständen für nur wenige Minuten zum Säugen“, sagt Judith Brettmeister. So soll verhindert werden, dass der Körpergeruch der Häsin gefährliche Feinde anlockt. Den Nachwuchs selbst können Füchse oder Marder in den ersten Lebenswochen nur schwer mit der Nase aufspüren.

Wer dennoch glaubt, ein verlassenes, hilfsbedürftiges Häschen entdeckt zu haben, sollte es also lange beobachten, bevor er es ins Tierheim bringt. Zumal man sich der Wilderei schuldig macht, wenn man ein gesundes junges Wildtier, das dem Jagdrecht unterliegt, aus seiner natürlichen Umgebung entfernt.

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Erste Hilfe in einer Gefahrensituation ist natürlich erlaubt. Doch auch in diesem Fall sollte man vorsichtig vorgehen: „Findet man ein Jungtier in der Nähe einer Straße, ist es absolut wichtig, sollte man es nur mit Handschuhen anfassen, um es an einen sicheren Ort umzusetzen“, rät die Expertin.

Anschließend solle man das Kleine vorsichtig mit Gras abreiben. Hintergrund: „Wenn die Mutter Menschengeruch wahrnimmt, wird sie abgeschreckt und lässt das Junge schutzlos zurück.“

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