Finanzierung von Therapien: „Die Mütter resignieren“

Das Evangelische Müttergenesungswerk klagt über eine Vielzahl von Absagen für Genesungskuren durch Krankenkassen.
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Eine Mutter und ihr Kind werden therapeutisch behandelt. Das passiert viel zu selten, kritisiert das Müttergenesungswerk.
dpa Eine Mutter und ihr Kind werden therapeutisch behandelt. Das passiert viel zu selten, kritisiert das Müttergenesungswerk.

Das Evangelische Müttergenesungswerk klagt über eine Vielzahl von Absagen für Genesungskuren durch Krankenkassen.

MÜNCHEN/STEIN Einen Tag lang werden die Mütter gefeiert und gehätschelt. Den Rest des Jahres geht es vielen von ihnen gar nicht gut, warnt das Evangelische Müttergenesungswerk. Ein Grund: „Es werden reihenweise und mit den fadenscheinigsten Begründungen Anträge auf Müttergenesungskuren abgelehnt“, empört sich Gabriele Müller-Rückert vom FrauenWerk Stein.

„Nur ein Viertel der Frauen, die eine Kur benötigen, schaffen es, den Antrags-, Ablehnungs- und Widerspruchs-Dschungel zu durchdringen“, so die Beraterinnen von BRK, Caritas und Arbeiterwohlfahrt (AWO).

„Viele Mütter resignieren nach den vergeblichen Bemühungen um die Finanzierung“, hat eine AWO-Expertin festgestellt. Krankenkassen entwickelten immer neue Strategien, um begründete Anträge abzulehnen, weil sie die gesundheitlichen Beeinträchtigungen der Familien und die Erfolge der Kuren eher gering einschätzten, kritisiert das Müttergenesungswerk. Es ermittelte in einer Blitzumfrage unter seinen Kliniken für das erste Quartal 2010 einen weiteren deutlichen Rückgang der bewilligten Kuren.

„Wir haben keine rückläufigen Zahlen“, erklärt dagegen Ann Marini vom Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Allein von 2007 auf 2008 sei die Zahl der Mutter/Vater-Kind-Maßnahmen um gut zehn Prozent gestiegen.

Die Sozialverbände können die Statistik aus eigener Alltagserfahrung nicht nachvollziehen. Sie haben jetzt Sozialminister Markus Söder um Hilfe gebeten. hu

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