Feuerteufel vom Westfriedhof - es war Hass auf Gott

Der Feuerteufel ist endlich gefasst: Ein 49-jähriger Angestellter hat Feuer am Westfriedhof und in einer Kirche gelegt - 18 Holzkreuze und die Vorhänge eines Beichtstuhls in St.Benno wurden dadurch zerstört
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18 Holzkreuze konnte der 49-Jährige in Brand stecken, bevor die Polizei ihn fasste.
feindt 18 Holzkreuze konnte der 49-Jährige in Brand stecken, bevor die Polizei ihn fasste.

MÜNCHEN - Der Feuerteufel ist endlich gefasst: Ein 49-jähriger Angestellter hat Feuer am Westfriedhof und in einer Kirche gelegt - 18 Holzkreuze und die Vorhänge eines Beichtstuhls in St.Benno wurden dadurch zerstört

Der Feuerteufel von St.Benno ist gefasst. Ein 49-Jähriger aus Neuhausen hat zudem gestanden, in den vergangenen Wochen 18 Holzkreuze auf dem Westfriedhof angezündet zu haben. Das wirre Motiv des Brandstifters: Hass auf Gott – er sei für zahllose Naturkatastrophen auf der Welt verantwortlich.

Immer dreister wurden die Attacken des Feuerteufels. Am helllichten Tag schlich er über den Westfriedhof und zündete Kreuze an. Dabei hatte er es vor allem auf Gräber mit auffälligen Marien- oder Jesus-Figuren abgesehen.

Erst waren es Friedhofskreuze - dann zündelte er in der Kirche

Am Samstag schlug der Feuerteufel schließlich sogar in der Kirche St. Benno in der Maxvorstadt zu (AZ berichtete). Er steckte die Vorhänge am Beichtstuhl in Brand und machte sich dann aus dem Staub. Nur weil die Flammen zum Glück von selbst verlöschten, kam es nicht zu einem größeren Brand.

Zuletzt trieb sich der 49-Jährige erneut am Westfriedhof rum. Am Dienstagmittag zündete er drei Holzkreuze an. „Als er sich an einem vierten Grab zu schaffen machte, erwischten wir ihn in flagranti“, berichteten zwei der Polizisten der AZ. Der Aufwand der Beamten war nicht ohne: Wochenlang hatten 25 Beamte der 2.Einsatzhundertschaft den Friedhof beschattet.

„Ich wollte nur das Grab meiner Mutter besuchen“, versuchte sich der Feuerteufel zunächst herauszureden. Doch er wusste nicht einmal, wo sich das fragliche Grab befand.

Die Grillanzünder in der Tasche überführten den Mann

Mitten im Gespräch mit den beiden Beamten verlor der 49-Jährige die Nerven – und rannte weg. Doch die Polizisten holten ihn wieder ein. In seiner Tasche fanden die Polizisten Grillanzünder. Ähnliche waren bei früheren Brandanschlägen verwendet worden. Bei der Vernehmung legte der allein lebende Angestellte ein umfassendes Geständnis ab.

Gott sei Schuld an den vielen Naturkatastrophen und Verbrechen, sagte er. Deshalb sei er zum Brandstifter geworden. Der Sachschaden beläuft sich auf rund 15000 Euro. Trotzdem ließ ihn der Ermittlungsrichter gestern wieder laufen.

Ralph Hub

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