Feuer im Gefängnis in München: Mehrere Häftlinge verletzt, Ursache noch unklar
München - Bei einem Brand in der Justizvollzugsanstalt Stadelheim in München ist ein Häftling schwer und elf Häftlinge sowie fünf Justizbeamte leicht verletzt worden. Drei Personen kamen zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus.
Noch ist unklar, wie das Feuer ausbrechen konnte. "Wir ermitteln in jegliche Richtung", sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag.
Brand in Stadelheim: Hintergründe noch unklar
Nach Angaben der Feuerwehr hatte ein Justizvollzugsbeamter am Mittwoch gegen 15 Uhr den Notruf alarmiert, in einer Zelle brannte es, zudem war der gesamte Trakt stark verraucht.
Damit die Einsatzkräfte möglichst schnell zur Gefahrenstelle kommen konnten, öffneten die Beamten die Schleusentore und platzierten weitere Einweiser auf dem Gelände.

Brand in Münchner Gefängnis: Ein Häftling schwer verletzt
Bei Ankunft der Feuerwehr quoll dicker schwarzer Rauch aus dem Fenster einer Zelle. "Drei Stoßtrupps konnten insgesamt 22 Häftlingen das Leben retten. Zwölf von ihnen wurden mit Fluchthauben ins Freie geführt", teilte die Feuerwehr nach dem Einsatz mit. Ein Stoßtrupp besteht aus fünf Einsatzkräften mit Atemschutzgeräten.

Nach etwa 45 Minuten war das Feuer gelöscht. Die Rettungsdienstkräfte versorgten einen schwer verletzten 33-jährigen Häftling und transportierten ihn ins Krankenhaus. Zwei Häftlinge verletzten sich leicht und wurden ebenfalls stationär versorgt. Fünf Justizbeamte und neun Häftlinge erlitten ebenfalls leichte Verletzungen, mussten jedoch nicht ins Krankenhaus.
Die beiden Leichtverletzten seien noch am selben Tag wieder zurück ins Gefängnis gebracht worden, sagte eine Sprecherin des bayerischen Justizministeriums. Die sechs verletzten Mitarbeiter konnten nach der Behandlung im Krankenhaus ebenfalls noch am Mittwoch entlassen werden und am Donnerstag wieder zum Dienst erscheinen.
"Schlimmeres Szenario vermieden": Feuerwehr lobt Zusammenarbeit mit JVA-Beamten
Durch das schnelle und hervorragende Handeln der Justizvollzugsbeamten sowie die beispiellose Zusammenarbeit mit den Feuerwehrkräften sei ein "schlimmeres Szenario vermieden" worden, heißt es bei der Feuerwehr.
Zur Brandursache ermittelt die Polizei, den Schaden schätzte sie am Donnerstag auf rund 80.000 Euro.