Festung Christkindlmarkt - Polizei rüstet auf gegen Diebe
Mit dem Advent kommen auch die dreisten Taschendiebe – die Polizei schickt bis zu 50 Beamte in Uniform und zivil auf Streife, der Marienplatz bekommt heuer mehr Kameras
MÜNCHEN Wenn am Freitagabend der Münchner Christkindlmarkt seine Pforten öffnet, dann freuen sich nicht nur Touristen und Einheimische. Auch Kriminelle reiben sich zur Weihnachtszeit die Hände. Denn auf dem 22000 Quadratmeter großen Weihnachtsmarkt in der Innenstadt lässt sich fette Beute machen.
Vor allem Taschendiebe treiben sich zwischen den Glühweinständen und Buden herum, schließlich sind unter den 3,5 Millionen erwarteten Besuchern etliche potenzielle Opfer. Rein statistisch wurden im vergangenen Jahr bis Heiligabend jeden Tag zwei Fälle von Diebstahl angezeigt. Heuer sollen es weniger werden. Dafür baut die Polizei ihre Präsenz massiv aus.
Bis zu 50 Beamte in Uniform und zivil werden unterwegs sein. Der leitende Polizeidirektor Josef Estner sagt: „Wir werden versuchen, ein größtmögliches Maß an Sicherheit zu bieten.“
Dafür wird die Videoüberwachung weiter ausgebaut. Am Marienhof und an der Theatinerstraße sind zusätzliche Kameras im Einsatz. Mit den High-Tech-Geräten hat die Polizei alles im Blick, auch bei Dunkelheit liefern die Kameras fast störungsfreie Bilder. Estner: „Die Videoüberwachung liefert hervorragende Beweismittel.“
Ein Fall von Big Brother am Christkindlmarkt? Zumindest ist die Chance hoch, dass der weihnnachtliche Einkaufsbummel mehrfach gefilmt wird. Allerdings dürfen die Aufnahmen nicht länger als drei Wochen gespeichert werden. Es sei denn, sie dienen als Beweismittel für eine Straftat.
In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Diebstähle gesunken. 1999 wurden noch 12Diebstähle pro Tag registriert. 2008 waren es nur noch 75 Straftaten, die sich während des vierwöchigen Christkindlmarkts im Innenstadtbereich ereigneten.
Dank der massiven Polizeipräsenz habe man viele Diebe abschrecken können. „Wir haben bislang keine Erkenntnisse, dass organisierte Diebesbanden aus Osteuropa nach München reisen“, erklärt Josef Estner. Abschreckend wirke auf diese Kriminellen wohl auch das Strafmaß für versuchten Diebstahl: Es drohen bis zu acht Monate Haft ohne Bewährung. R. Keck
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