Feng Shui und Thaicurry
Euro-asiatisches Flair im neuen Restaurant „Momo“ von StarkochFrank Heppner.
Er bekochte Stars wie Elton John, Cindy Crawford oder Mick Jagger. Michael Jackson verzauberte Spitzenkoch Frank Heppner in München einst mit seinen Frühlingsrollen: Diese schmeckten dem King of Pop derart gut, dass er im Hotel Rafael (dem heutigen Mandarin Oriental) gleich 800 bestellte und tiefgefroren mit auf Tour nahm. Weitere 800 stellte Heppner dann auf Jacksons berühmter Neverland-Ranch her.
Auf solche Geschichten mussten die Fans des umtriebigen Münchner Starkochs jetzt einige Jahre verzichten: Heppner (der unter anderem auch im legendären Aubergine bei Witzigmann gekocht hat) zog es einmal mehr nach Asien. Der Meister der leichten euro-asiatischen Küche trainierte weltweit Küchenchefs, schrieb etliche Kochbücher – und bastelte an seinem eigenen Restaurant, das jetzt Realität wurde. „Natürlich in München“, wie er sagt: „Nur dort wollte ich wieder eine Home Base haben.“
Offene Küche, Sofa-Lounge und ein plätschernder Brunnen
Diese heißt „Momo“ und ist in der Luisenstraße 14, nahe des Königsplatzes: Ein stylisches 60-Plätze-Restaurant mit edlem, minimalistischem Design, raffinierten Lichteffekten und offener Küche. Die Gäste erwartet eine Lounge mit gemütlichen Sofas (mit blauem Kuhfell) und kleinem plätschernden Brunnen: dahinter das elegante Restaurant mit schnörkellosen schwarzen Stühlen und Tischen, vielen Orchideen, einem großen goldenen Buddha... „Alles wurde nach Feng-Shui-Regeln eingerichtet“, erzählt Frank Heppner, um sogleich nach einem für die Gäste nicht sichtbaren Metallstab hinter den Sofas zu tasten: „Das sorgt für Harmonie.“
Für diese sorgt ohne Frage die Küche: Heppner bietet mit seiner asiatischen Gourmetküche ein lustvolles Vergnügen. Aus erstklassigen Produkten, die fast alle Bio-Qualität haben, zaubert er exotische Gerichte mit ungeahnten Geschmackserlebnissen. Eine übliche Speisekarte sucht man im „Momo“ – das Heppner nach seinem Lieblingsbuch von Michael Ende benannt hat – vergeblich: Hier stehen die Spezialitäten auf einer großen schwarzen Tafel und auf einer eigenen Hauszeitung – natürlich auch die Heppner-Klassiker: die Kokosfischsuppe mit Zitronengras und Einlage (für 11 Euro), das gelbe Thaicurry mit gebratenen Garnelen und Duftreis (24 Euro), koreanisch angemachtes Tartar vom heimischen Rind (17 Euro), lauwarme Glasnudeln mit Sprossen und Bärenkrebsen (23 Euro) oder auch jene „Michael Jackson Frühlingsrollen“ aus Gemüse und Maispoularde (18 Euro).
Mittags werden wechselnde euro-asiatische Gerichte als „Business Lunch“ für nur 9,80 Euro angeboten, beispielsweise Zitronengras-Garnelen mit marktfrischem Wok-Gemüse, rote Tandoorilinsen mit Lamm und Fischmedaillons oder asiatische Frikadellen mit Mango-Krautsalat.
Ganz hinten im „Momo“ prangt oberhalb des goldenen Buddhas ein Schriftzug von Jean-Jacques Rousseau an der Wand: „Glück ist ein gutes Bankkonto, ein guter Koch und eine gute Verdauung.“ Zweiteres trifft auf München-Heimkehrer Frank Heppner ohne Frage zu.
Annette Baronikians
Restaurant Momo, Luisenstraße 14, 80333 München, Tel.59 99 88 95, geöffnet von Montag bis Freitag 11.30 bis 1 Uhr, Samstag und Sonntag 17 bis 1 Uhr