Fan-Schmiererei in München nimmt kein Ende: Polizei nimmt neun Personen fest

München - Fußball-Schmierereien scheinen ansteckend wie ein Virus. Nachdem sich seit Monaten Fans der Münchner Löwen und des FC Bayern mit Graffitis im Stadtgebiet zu übertrumpfen versuchen, mischen jetzt auch Fans der Spielvereinigung Unterhaching und sogar von Dynamo Dresden mit.
Löwen und Bayern-Fans bekommen Konkurrenz
Das Duell der Fußballfans um die optische Dominanz im Stadtgebiet geht unvermindert weiter. Alleine am vergangenen Wochenende wurden neun junge Männer im Alter von 16 bis 24 Jahren in flagranti erwischt.

Fünf der Schmierer sind nach Polizeiangaben minderjährig. Es handelt sich um Anhänger des TSV 1860 München, des FC Bayern, der Spielvereinigung Unterhaching und von Dynamo Dresden, wie ein Polizeisprecher auf Nachfrage mitteilte. Die Graffitis tauchten in Unterhaching, Aubing-Lochhausen-Langwied, Sendling, Forstenried und Obergiesing auf.
Manche Täter werden leichtsinnig
In einigen Fällen wurden die Täter am vergangenen Wochenende von Anwohnern beobachtet, die den Polizeinotruf informierten. Manchmal waren aber auch Polizeistreifen in der Nähe, die die Schmierer beobachteten, wie sie mit Sprühdosen Stromkästen, Lärmschutzwände und Fassaden beschmierten. Die Beamten stellten bei Verdächtigen mehrere Farbdosen sowie Kleidung mit Farbspuren als Beweismittel sicher.
Schmierereien auch im Umland
Bei einer Fahrzeugkontrolle im Bereich der A95 haben Polizisten auf einem Parkplatz nahe Berg (Landkreis Starnberg) drei Verdächtige in der Nacht auf Mittwoch festgenommen. Sie sollen im Bereich Geretsried mehrere Autobahnbrücken mit Fan-Graffitis beschmiert haben.
Seit Dezember nimmt die Zahl der Graffitis stark zu
Die Schmierer kommen meist im Schutz der Dunkelheit, so wie an der Tatzelwurmbrücke, der Auffahrt zur A9 in Freimann: rote und weiße Felder.

Mit den drei Buchstaben FCB und MRP – die Abkürzung für "Munichs Red Pride". Die Schmierereien erstrecken sich über das gesamte Stadtgebiet. Es dominieren bisher die Farben Rot und Blau. Brücken, Lärmschutzwände, Verteilerkästen, Gebäude: Nichts scheint vor manchen Fußballfans sicher. Der Schaden ist enorm.
Kommissariat K23 ermittelt in immer mehr Fällen
Die Kripo ermittelt. Rund zwei Dutzend der Schmierer sind von der Polizei in den vergangenen Wochen bereits erwischt worden, allesamt junge Männer im Alter von 15 bis 22 Jahren.