Familie mit zwei Kindern findet keine Wohnung

Matratzen statt Betten und Frühstück am Couchtisch: Obwohl Fuat Izairi zwei Jobs hat, findet seine kleine Familie keine Wohnung.
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Baby Dijar hat als einziger ein eigenes Bett, Tochter Medina schläft mit den Eltern auf zwei Matratzen.
Joerg Koch/Immowelt Baby Dijar hat als einziger ein eigenes Bett, Tochter Medina schläft mit den Eltern auf zwei Matratzen.

München – Wach sieht Fuat Izairi seine Kinder meist nur 20 Minuten am Tag. Das ist, wenn er um 16 Uhr von seiner Arbeit als Außenanlagenreiniger nach Hause kommt und sich umzieht – um seinem Nebenjob in einer Putzkolonne nachgehen zu können. „Mir macht das Arbeiten sehr viel Spaß“, sagt der 29-Jährige, „aber es reicht immer noch nicht, um eine größere Wohnung zu bekommen.“Seit mehr als zwei Jahren sucht er eine Drei- oder Vier-Zimmer-Wohnung in München, doch trotz seiner beiden Jobs bekommt er nur Absagen.

Nun hat Familie Izairi ein Gratis-Inserat geschaltet bei der Immowelt-Initiative „Verändere Deine Stadt“ – einer Online-Plattform, die Suchende und Helfer in München, Berlin und Nürnberg zusammenführt. „Die Situation ist wirklich kaum auszuhalten“, steht in der Anzeige. Bislang lebt Fuat Izairi mit seiner in München geborenen Frau Arjeta und zwei Kindern auf 35 Quadratmetern in Giesing.

Als frisch verliebtes Pärchen hatten die beiden das Apartment in der Nähe der Schwiegereltern gemietet, das Wohn-Ess-Schlafzimmer liebevoll mit weißen Möbeln eingerichtet und mit einem Vorhang den Schlafbereich abgeteilt. „Zu zweit war die Wohnung perfekt“, erzählt die Hotelfachfrau. Doch dann kündigte sich Nachwuchs an: Töchterchen Medina. Inzwischen ist sie fast zwei Jahre alt. „Eigentlich wollte ich wieder zu meiner alten Arbeitsstelle ins ,Holiday Inn’ zurückkehren“, sagt Arjeta Izairi, „aber dann wurde ich nochmal schwanger.“

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„Wir sind mit den Kräften am Ende“

 

Nun lebt die Familie zu viert in einem Zimmer. Ein Ehebett gibt es in der kleinen Wohnung schon lange nicht mehr. Es steht aus Platzmangel abgebaut im Keller. Stattdessen teilen sich die Eltern mit Tochter Medina zwei Matratzen, die tagsüber übereinandergestapelt neben dem Gitterbettchen von Baby Dijar liegen. Einen richtigen Esstisch gibt es auch nicht, gegessen wird auf der Couch vorm Fernseher.

„Es ist eine Katastrophe“, sagt die Mutter, während sie versucht, ihre quirlige Tochter ruhig zu halten, damit sie den kleinen Bruder nicht aus dem Mittagsschlaf aufweckt. „Es gibt keinen Platz zum Spielen, keine Möglichkeit, sich zurückzuziehen. Mein Mann ist total übermüdet, weil das Baby nachts weint und er keinen Schlaf findet und dann müde zur Arbeit fährt. Wir sind mit den Kräften am Ende.“

Seit zwei Jahren ist das Paar beim Wohnungsamt gemeldet. Doch obwohl die Familie einen Berechtigungsschein mit der höchsten Stufe hat, kam bisher nur ein einziges Angebot. „Das wurde an eine andere Familie übergeben. Seitdem kommt nichts mehr“, sagt Arjeta Izairi. Aus München wegzuziehen kommt für die Familie aber trotz allem nicht in Frage: „Wenn er noch pendeln müsste, würde mein Mann die Kinder gar nicht mehr sehen. Und meine Arbeitsstelle ist ja auch in der Stadt.“

 

So können Sie bei der Wohnungssuche helfen

 

Hier geht es zum Inserat der Familie auf "veraendere-deine-stadt.de"

Wohnungsangebote oder Hinweise bitte an Tel.:0911/52025830 oder deinestadt@immowelt.de.

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