Falscher CEO: Betrüger legt Münchner Firmen-Boss herein

Der Geschäftsführer fällt auf fingierten Anruf aus Japan herein und weist fast eine Million Euro an.
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Durch Zufall nimmt die Polizei den Kurier nach dem Besuch eines weiteren Opfers fest. (Symbolbild)
Durch Zufall nimmt die Polizei den Kurier nach dem Besuch eines weiteren Opfers fest. (Symbolbild) © Rolf Vennenbernd/dpa

München - Der Geschäftsführer einer Elektronikfirma im Landkreis München erhielt am vergangenen Donnerstag einen Anruf aus der Konzernzentrale in Japan. Der Mann aus Fernost klang und benahm sich so, wie der Chef im fernen Japan, deshalb zweifelte der Manager nicht daran, dass er es tatsächlich mit seinem Vorgesetzten zu tun hatte. Zudem stimmte die Rufnummer mit der in der Firmenzentrale überein.

Betrüger gibt sich als Chef aus

Der vermeintliche Big Boss in Japan berichtete von Problemen und dass man finanzielle Unterstützung aus München brauche. Der Manager sollte fast eine Million Euro überweisen. Der Anrufer gab ihm die genauen Daten und Zahlungsmodalitäten durch. Der Manager gab die Anweisung umgehend an die Buchhaltung weiter.

Polizei stoppt Überweisung im letzten Moment

Doch dann kamen dem Geschäftsführer doch Zweifel. Er kontaktierte die Polizei. Das Kommissariat K77 nahm über Interpol und deren Financial Crime Unit schließlich Kontakt mit dem Geldhaus in Japan auf.

Die Überweisung wurde abgefangen, noch bevor die Summe an den Empfänger ausgezahlt werden konnte. "Dadurch konnte ein finanzieller Schaden verhindert werden", sagte Polizeisprecher Gordon Winkel. Die Ermittlungen führt das K77 weiter.

Telefon-Betrug funktioniert über gehackte Computer

CEO-Fraud nennen Kriminaler die Masche. Dabei geben sich die Täter als Chef oder Geschäftsführer (CEO) eines Unternehmens aus. Meist haben sie vorher mit Hilfe von Spionagesoftware das Computersystem des Unternehmens gehackt. Damit können sie sämtliche E-Mails mitlesen und Telefonate abhören.

Auf diese Art gelang es den Tätern im Fall der Elektronikfirma aus dem Landkreis München vermutlich, Sprache und Verhalten eines der Konzernchefs in Japan zu imitieren.

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Ende 2018 verlor eine andere Münchner Firma auf diese Art mehr als 360.000 Euro. Das Geld war damals futsch. Die Täter hatten sämtliche Spuren verwischt. Selbst auf dem Server der Firma war nichts mehr zu finden.

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2 Kommentare
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  • glooskugl am 14.12.2022 08:15 Uhr / Bewertung:

    Netzsicherheit ist kein großes Thema und wird vom Gewinne machen voll überschattet. Wenn kriminelle solch ein Theater vollziehen können , dann waren sie schon lange auf dem Firmenrechner ohne das man es bemerkt hat. Ich habe die Vermutung, die sind noch auf vielen anderen Firmenrechnern ,ohne dass die Herrschaften das ahnen wollen.

  • Der wahre tscharlie am 14.12.2022 17:44 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von glooskugl

    Das könnte leicht möglich sein.

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