Falsche Porno-Rechnungen: Ministerin warnt vor Betrug nach Todesfällen
MÜNCHEN - Die Masche ist absolut dreist: Nach einem Todesfall verschicken Betrüger angebliche Rechnungen an trauernde Angehörige. Mit Pornos und DNA-Tests sollen Opfer abgezockt werden.
Bayerns Justiz- und Verbraucherschutzministerin Beate Merk (CSU) hat vor betrügerischer Abzocke von Hinterbliebenen nach dem Tod eines Verwandten gewarnt. „Mancher versucht mit skrupellosen Tricks, aus dem Tod eines Menschen Kapital zu schlagen“, sagte Merk am Freitag laut Mitteilung in München. „So schwer es fallen mag – man sollte auch beim Tod eines nahen Angehörigen kühlen Kopf bewahren, wenn dubiose Schreiben und Rechnungen an den Verstorbenen ins Haus flattern, und diese genau prüfen.“
Merk berichtete unter anderem von Fällen, in denen Witwen Rechnungen für die Bestellung von Pornoheften erhielten, die weder geordert noch je geliefert worden seien. In einer anderen Abzock- Variante versendeten vermeintliche Gen-Labore an gerade verstorbene Personen Mahnbriefe für angebliche DNA-Tests und drohten bei Nichtbezahlung mit gerichtlichen Schritten. Merk riet: „Bei unbegründeten Forderungen keinesfalls bezahlen, und gegebenenfalls Strafanzeige erstatten.“
Die Täter nutzen das Leid der Angehörigen schamlos aus
In weiteren Fällen erhielten Hinterbliebene Zahlungsaufforderungen für die Eintragung auf der Homepage eines sogenannten „Bundesanzeigers für Bestattungen“. Wenn man diese Schreiben nur oberflächlich lese, könne der falsche Eindruck entstehen, man müsse für diese Eintragung zahlen. Das sei aber keineswegs der Fall. „Es ist unerhört und dreist, die schmerzvolle Situation der Trauernden derart pietätlos auszunutzen“, erklärte Merk dazu.
dpa
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