Falsche Nebenkosten-Abrechnung: AZ gibt Tipps

Viele Mieter zahlen drauf, warnt der Mieterverein. Was Sie beachten sollten. Heizung, Garten, TV: Die AZ listet auf, was Sie wirklich in der Nebenkostenabrechnung zahlen müssen.
von  Thomas Gautier
Jede zweite Nebenkosten-Abrechnung ist falsch.
Jede zweite Nebenkosten-Abrechnung ist falsch. © Martha Schlüter

Viele Mieter zahlen drauf, warnt der Mieterverein. Was Sie beachten sollten. Heizung, Garten, TV: Die AZ listet auf, was Sie wirklich in der Nebenkostenabrechnung zahlen müssen.

MÜNCHEN - Es betrifft hunderttausende Münchner Mieter: Jedes Jahr im Mai liegen wieder die Nebenkostenabrechnungen im Postkasten. Die meisten begleichen sie, ohne Fragen zu stellen. Dabei zahlt etwa die Hälfte drauf, warnt der Mieterverein München: „Jede zweite Betriebskostenabrechnung in München ist falsch“, sagt Mietervereinssprecherin Anja Franz. „Im Grunde muss jede Abrechnung von einem Profi überprüft werden, bevor sie bezahlt wird.“

Hier die Antworten zu den wichtigsten Fragen:

Was sind Betriebskosten?

Sie werden definiert als Kosten, die dem Eigentümer laufend entstehen – das sind etwa Kosten für den Betrieb von Warmwasser oder Heizung, für Müll, Hausmeister oder Versicherungen (siehe unten).

Warum gibt es so viele falsche Abrechnungen?

Viele Vermieter verstecken einmalige Kosten, etwa für die Verwaltung oder für Reparaturen, in der Abrechnung – die haben da aber nichts zu suchen, sagt Anja Franz. Andere wüssten nicht, was genau zu Betriebskosten gehört. „Selbst Abrechnungen von Anwälten und großen Hausverwaltungen enthalten Fehler“, sagt Franz.

Bekommt jeder Mieter eine Abrechnung?

Nein. Schauen Sie in Ihren Mietvertrag: „Hier ist geregelt, ob der Mieter überhaupt Betriebskosten bezahlen muss – und wenn ja, welche“, sagt Franz. Manche bezahlen stattdessen auch eine Pauschale mit der Miete.

Was muss der Vermieter auflisten?

Alles, Posten für Posten. „Der Mieter muss wissen, wofür er zahlt“, sagt Franz.

Welchen Zeitraum deckt eine Abrechnung ab?

Nur das vergangene Jahr – aktuell zählt also nur die für 2011. Ältere sind verjährt, sagt Franz.

Wie erkenne ich, ob die Rechnung zu hoch ist?

Im Schnitt liegen die aktuellen Betriebskosten bei 1,80 Euro pro Quadratmeter – wenn es mehr ist: nachfragen!

Heizung, Garten, TV: Das müssen Sie zahlen

 

1. Grundstückskosten

2. Wasserversorgung: Betrieb, Gebühren

3. Entwässerung: Betrieb

4. Heizung: Betrieb, Reinigung, Wartung

5. Warmwasser: Betrieb, Reinigung, Wartung

6. Verbundene Heizungs- und Warmwasserversorgung

7. Aufzug: Betrieb, Pflege

8. Straßenreinigung und Müllabfuhr: Gebühren

9. Hausreinigung und Ungezieferbekämpfung

10. Gartenpflege: von Flächen, Spielplätzen und Zufahrten

11. Kosten für Beleuchtung

12. Schornsteinreinigung: Gebühren.

13. Sach- und Haftpflichtversicherung

14. Hauswart: Lohn und Sozialbeiträge

15. TV: Kosten für den Betrieb der Antennen- oder Kabelnetzanlage

16. Wascheinrichtung: Strom, Pflege, Reinigung

17. Sonstige Kosten – etwa für Nebengebäude

 

 

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