Falllschirm-Lehrer stürzt vom Balkon
Achim T. liebt den Sturz. Der Fallschirmlehrer ist schon 1200 Mal Tausende Meter aus dem Flugzeug gesprungen. Am Samstag fiel der 59-Jährige vom dritten Stock seines Wohnhauses. 12 Meter waren es, jetzt kämpfen die Ärzte im Schwabinger Krankenhaus um sein Leben.
Laut Polizei hatte sich Achim T. gegen 22.15 Uhr aus seiner Wohnung im zweiten Stock ausgesperrt. Er wollte mit seinem Hund Gassi gehen, als ein Luftzug seine Wohnungstür zuknallte. Der ledige Mann hatte keine Schlüssel, also rannte er hoch zu seinen Nachbarn (34) in den dritten. Von seinem Balkon wollte er auf seinen herunterkraxeln.
Plötzlich verlor er den Halt am von Weinreben umrankten Geländer und stürzte drei Etagen hinab auf den Rasen des Hinterhofs. Der Nachbar rief den Krankenwagen.
Jetzt liegt Achim T., der auch als Medienproduzent arbeitet, auf der Intensivstation. Er hat sich Lendenwirbel und jede einzelne Rippe gebrochen. Dadurch wurde auch die Lunge verletzt, er wird künstlich beatmet.
„Noch ist nicht sicher, ob er das überlebt“, sagt sein Bruder Wolf. „Dass er aber noch am Leben ist, war ein Schweineglück. Er hätte auch auf den Betonboden fallen können.“ Wolf T. glaubt, dass sein Bruder sich die gefährliche Kraxelei wegen seines riskanten Berufs zutraute. Dieses Mal aber konnte er keinen Fallschirm ziehen.
Thomas Gautier
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