"Euch erschlag ich!": Streit um Hundehaufen

Zwei Nachbarn streiten sich vor Gericht wegen Hundehaufen. "Euch erschlag ich", soll der Angeklagte gesagt haben. Jetzt erinnert er sich an nichts mehr.
von  Torsten Huber
Gedächtnisschwund? Angeklagter Johann M. (63) .
Gedächtnisschwund? Angeklagter Johann M. (63) . © John Schneider

München - Rentner Johann M. (63) liegt seit Jahren mit seinem Nachbarn Wolfgang S. im Streit. Jetzt steht der Rentner wegen Bedrohung vor dem Münchner Landgericht in zweiter Instanz. Johann M. lebt mit seiner Frau in Karlsfeld bei Dachau. Er mag es nicht, wenn die Hundebesitzer die Hinterlassenschaft ihrer Vierbeiner nicht wegräumen.

Am 4. März 2012, gegen 19.15 Uhr, sieht er seinen Nachbarn mit Hund, der macht gerade sein Geschäft auf einer Wiese am Eichenweg. Danach gehen Herrchen und Hund weiter.

„Mach den Hundehaufen weg, sonst hole ich die Polizei,“ ruft M. Der Nachbar ignoriert ihn. Der Angeklagte schreit: „Euch erschlage ich!“ Anzeige. Erstes Urteil: 3600 Euro (90 Tagessätze). Johann M. sagt jetzt in der Berufung: „Ich kann mich an nichts erinnern. Ich leide unter Gedächtnisschwund.“ Das Verfahren wurde gestern ausgesetzt, die Schuldfähigkeit des Angeklagten wird jetzt geprüft.

 

 

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