Sternekoch Tohru Nakamura schreibt Gerichte

München - "Die Schreiberei ist unser neuer Lieblingsort", sagt Tohru Nakamura zur AZ. "Denn er lässt spüren, wie viele Menschen an seiner Entstehung beteiligt waren."
"Tohru in der Schreiberei": Eröffnung am Mittwoch
Nach aufwendigen Renovierungs- und Umbaumaßnahmen eröffnet der umtriebige Sternekoch gemeinsam mit dem Gastronomen Marc Uebelherr (u. a. "Oh Julia") am Mittwoch im ersten Stock der ehemaligen Stadtschreiberei in der Burgstraße das Gourmetlokal "Tohru in der Schreiberei". Im Frühjahr soll im Erdgeschoss die Brasserie Schreiberei folgen.
Nakamura hat sich in den letzten Jahren ins Herz der Münchner gekocht. Im Werneckhof in Schwabing brachte er es auf zwei Michelin-Sterne. Die Geisel-Gruppe gab das Restaurant 2020 auf, inzwischen kocht dort die ehemalige Tantris-Souschefin Sigi Schelling.
Inhaber Thomas und Felix Radmer arbeiten mit Tohru Nakamura
Nakamura hielt sich in der Corona-Zeit mit mehreren Pop-up-Konzepten über Wasser. Eines davon war der Salon Rouge in der Schreiberei. Das edle Restaurant kam so gut bei den Münchnern an, dass sich die Inhaber Thomas und Felix Radmer entschieden, mit Nakamura in die Zukunft zu gehen. Als Partner wurden der erfahrene Marc Uebelherr sowie Inge Vogt vom Centermanagement der Stachus-Passagen geholt.

Die Herausforderung für das Architekturbüro hildmannwilke lag darin, das im Jahre 1525 erbaute gotische (älteste) Bürgerhaus Münchens in die aktuelle Zeit zu führen, aber gleichzeitig das altehrwürdige Gebäude in Ehren zu halten.
Speisekarte orientiert sich an den Erfolgen in Werneckhof und Salon Rouge
In der Küche hat Nakamura keine 180-Grad-Wendung vollzogen. Die Speisekarte orientiert sich an den Erfolgen der letzten Jahre in Werneckhof und Salon Rouge. Aber auch der Sternekoch hat den Lockdown genutzt, um etwa die Speisefolge seiner Menüs noch einmal am Schreibtisch zu überdenken. Er hat sich gefragt, was ist für den Gast physisch und psychologisch am besten? So kommt etwa das Wagyu-Rind anders als man vermuten würde jetzt schon am Anfang des Menüs, gefolgt von einem regionalen und vegetarischen Gang.

Aktuell gibt es auf der Karte ein Zwölf-Gänge Menü für 245 Euro. Wein kann separat dazu bestellt werden.
Von Jakobsmuschel über Reh und Kalbszunge zum Gemüse aus der Region, die Kontraste fallen auf. "In der Küche gönnen wir uns Freiheit und sind nicht dogmatisch regional", erklärt Nakamura. Das ist der Weg, mit dem er in den letzten Jahren nicht nur die Münchner, sondern auch kulinarische Touristen aus aller Welt von sich überzeugt hat.
Burgstraße 5, Di-Sa: ab 19 Uhr, schreiberei-muc.de