„Reisen inspiriert mich“

Seine Ideen holt sich Diplom-Mathematiker Clemens Ruppel oft aus fernen Ländern.„Dabei entstehen kreative Eigenkompositionen“, sagt der 2,03 Meter große Hobbymusiker.
Keine Frage: Beim heutigen Finale unseres Koch-Wettbewerbs wird Clemens Ruppel alle anderen überragen. Vielleicht auch mit seinem Gericht, ganz sicher aber mit seiner Größe! Schließlich ist der passionierte Hobbykoch, der es mit seinem raffinierten Fisch-Rezept unter die besten Fünf geschafft hat, über zwei Meter groß. Exakt sind’s 203 Zentimeter. Eine Arbeitsfläche in der heimischen Küche hat sich Ruppel deshalb höher als sonst üblich anbringen lassen. „Ich will mich ja nicht dauernd bücken müssen“, sagt der in Elektrotechnik promovierte Diplom-Mathematiker, der für sein Leben gern kocht.
„Das ist für mich Entspannung. Ich koche oft für meine Frau und die beiden Kinder: mal französisch, mal mit Einflüssen aus Japan oder den USA, ganz verschieden.“ Ideen für seine Gerichte holt sich Clemens Ruppel beim Lesen von Kochbüchern: „Außerdem bekomme ich Inspirationen auf meinen Dienstreisen, die auch immer ein kulinarisches Erlebnis für mich sind.“ Zurück in München versucht er die in der Ferne genossenen Speisen dann nachzukochen. „Dabei entstehen kreative Eigenkompositionen“, sagt Ruppel: „Familie und Freunde lassen sich gern von mir bekochen.“
Wie auch seine Band-Kollegen! Seit inzwischen 33 Jahren spielt der Mathematiker Gitarre in der Acht-Mann-Band „Erding Moos“. Zum Repertoire gehören in erster Linie Elvis, die Rolling Stones und die Beatles. „Ob Musik oder Kochen: Beides macht mir großen Spaß und ist kreativ.“ Heute greift der 59-Jährige nicht zur Gitarre, sondern zum Löffel: Ab 11 Uhr kocht er mit den vier weiteren Finalisten in der Segmüller-Showküche in Parsdorf um die Wette.
Dort wird sich zeigen, „ob das köstlich klingende Red-Snapper-Rezept hält, was es verspricht“, wie Jury-Mitglied und Spitzenköchin Inge Stollberg („Grüne Gans“) sagt. Für Clemens Ruppel steht fest: „Unter den vielen Teilnehmern zu den fünf Besten zu gehören, ist für mich eh schon ein toller Erfolg.“
Das Rezept: Kreolischer Red Snapper mit Wasabi-Kartoffelpüree
Mit diesem Gericht schaffte es AZ-Leser Clemens Ruppel ins Finale des Koch-Wettbewerbs.
Zutaten (für 4 Personen) für die Kreation „Pacific Dream - Kreolischer Red Snapper mit Wasabi-Karoffelpüree und lauwarmem Rosenkohl-Orangensalat“: 4 Red-Snapper-Filets (ca. 700 g; alternativ Zander- Filets), Fischfond aus dem Glas, Olivenöl, Butter, eingelegter japanischer Ingwer (Gari), Preiselbeeren im Glas; Gewürzmischung: ½ TL Salz, 1 TL Zwiebelpulver, 1 TL Knoblauchpulver, 1 TL Thymian, je ½ TL Oregano, schwarzer Pfeffer, Cayenne Pfeffer und Chilipulver; Salat: 300 g Rosenkohl, 1-2 Orangen, 4 TL Balsamico, 2 EL Soja-Sauce, 2 TL Zucker, ½ Tasse Olivenöl, Salz, Pfeffer; Püree: 800 g Kartoffeln, 200-250 ml Milch, 50 g Butter, 1 Prise geriebene Muskatnuss, Wasabi (japanischer Meerrettich) aus der Tube.
Zubereitung: Butter in Pfanne flüssig werden lassen. Fisch trocken tupfen, mit flüssiger Butter bepinseln. Wenn diese etwas fest geworden ist, Gewürzmischung darüber streuen. Fisch auf gewürzter Seite in Olivenöl mit Butter scharf anbraten, wenden, bei geringer Hitze 5-10 Min. garen lassen, herausnehmen, warm stellen. Flüssigkeit in der Pfanne mit Fischfond ablöschen, einige EL Flüssigkeit des eingelegten Ingwers sowie 3-4 EL Preiselbeeren dazu, kurz aufkochen lassen, ggf. etwas salzen.
Salat: Rosenkohl putzen, Röschen vierteln. In einer Pfanne Olivenöl erhitzen, Rosenkohl darin goldbraun braten (dauert ca. 5-10 Mi- nuten), auf Küchenkrepp abtropfen lassen. Orange schälen, filetieren. In einer Schüssel Balsamico, Soja-Sauce, Zucker, Salz und Pfeffer verrühren. Rosenkohl und Orangenfilets dazu und vermischen.
Püree: Kartoffeln schälen, kochen, abgießen, durch eine Kartoffelpresse drücken oder stampfen. Mit einem Schneebesen langsam erwärmte Milch unterrühen, kalte Butterflocken und Muskatnuss dazu, dann ca. 5-10 cm Wasabi aus der Tube drücken und unterrühren.
Anrichten: Püree mittig auf den Tellern platzieren, etwas flach drücken, Fischfilets darauf setzen, je 1-2 EL Sauce darüber. Lauwarmen Salat drum herum anrichten, mit etwas Gari dekorieren – und dann heißt’s „Guten Appetit“!