Little Chinatown im Uni-Viertel

Süß wie Shanghai, scharf wie Szetschuan: Im Yi Nong im Uni-Viertel sind zwei der acht großen Regionalküchen Chinas vertreten.
Nanu, was ist hier denn los? Keine roten Laternen, keine Drachen, kein Fenghuang? Nein, sagt Aimin Zhang, sie wollte sich mit ihrem Lokal ein bisschen vom klassischen Bild eines China-Restaurants lösen. Manche Gäste müssen sich deshalb erst einmal versichern: Bekomme ich hier wirklich chinesische Küche?
Die Antwort ist: Ja, das tut man. Das Yi Nong in Uni-Nähe ist spezialisiert auf Shanghai- und Szetschuan-Gerichte. Wenn man sich in dem Lokal in der Amalienstraße ein bisschen umschaut, erkennt man das auch recht schnell. Links vom Eingang hängen Werbeplakate aus dem Shanghai der 30er Jahre, rechts schmückt eine Kalligraphie mit einem Mao-Tsê-tung-Zitat die Wand. Nur mit der traditionellen China-Dekoration hält sich das Yi Nong angenehm zurück. Es ist eben die moderne Variante eines chinesischen Restaurants.
Dass es das Yi Nong nun überhaupt gibt, liegt am Erfolg eines kleines Imbisses. Ein paar Häuser weiter betreiben die Eltern von Aimin Zhang nämlich das Nihao, ein Lokal, wo man gut essen, aber nicht länger als bis 20 Uhr sitzen kann. Und weil mancher Gast eben doch noch gerne auf einen Wein länger geblieben wäre, hat Aimin Zhang nun das Yi Nong aufgemacht.
Die junge Chefin hat eigentlich BWL studiert und bis vor Kurzem noch für Daimler in Stuttgart gearbeitet. Aber was gibt man nicht alles auf, wenn es darum geht, den Europäern die chinesische Küche näher zu bringen. Bis ins Teenager-Alter hat Zhang noch selbst unweit von Shanghais berühmter Einkaufsstraße Nanjing Lu gewohnt. Dort gibt es alles zu essen, was die chinesische Küche so zu bieten hat, Dim-Sums und scharfen Tintenfisch. „Schade“, sagt Zhang, „dass es in München kein China-Town gibt“.
Zumindest die Dim-Sums, die gefüllten Teigtaschen, gibt es nun auch im Yi Nong. Dazu allerlei Vorspeisen, die man nicht in jedem China-Restaurant bekommt, Kalbszunge in Chilisoße (8,90 Euro) oder Saumagen nach Szetschuan-Art (6,90 Euro). Auch die Auswahl an vegetarischen Gerichten (12,90-13,90 Euro) ist groß. Allgemein ist die Karte im Yi Nong sehr umfangreich. Dazu das Nihao ein paar Schritte weiter: So ein kleines China-Town hat München damit also nun doch.
Amalienstraße 53, Mo. bis Fr. 11.30-15.30 und 18-23 Uhr, Sa. und So. 12-22 Uhr, Tel.: 999 379 12