Krimi bei Kaiserschmarrn

In Schwabing hat das „Literafé” aufgemacht: Eine Mix aus Buchladen und Cafébistro, mit frisch gekochten Menüs und einer Kinderecke
München - Was haben gutes Essen und gute Literatur gemeinsam? Vieles! Beide erfordern von Produzent und Konsument Aufmerksamkeit und Leidenschaft.
Was liegt also näher, als literarische und kulinarische Genüsse zu verbinden? So dachten Susanne Kuschel und Sonja Pavic, als sie das „Literafé” in der Schwabinger Georgenstraße realisierten. Ein Buchladen-Café, in dem man bei kleinen, feinen Speisen in Büchern blättern darf, bevor man diese kauft oder auch nicht.
Seit Anfang März gibt es diese gemütliche Anlaufstelle zum Schmökern und Schnabulieren, Trinken, Entspannen und Genießen. Bei Kuschel war es die Liebe zum Buch, bei Pavic die Liebe zum Herd, welche sie ihren Traum zusammen verwirklichen ließ.
„Es gibt in München zwar Buchläden, die eine Kaffee-Ecke haben, aber keine, in denen man richtig essen kann”, sagt Kuschel. Die Quereinsteigerinnen haben mit ihrer Idee ins Schwarze getroffen: „Wir sind sehr zufrieden damit, wie das Literafé bisher angenommen wird”, sagt Kuschel.
Das geräumige, helle Café verteilt sich auf zwei Etagen. Im Erdgeschoss stehen an prominenter Stelle die Bestseller, außerdem gibt’s eine Kinderecke mit Bilderbüchern. „Unten darf getrost auch mal lauter geratscht werden”, erklärt Kuschel. Wohingegen der obere Bereich mit Bar, Sofa und Sesseln Gästen, die es lauschiger mögen, bibliotheksähnliche Ruhe bietet.
Unter der Woche wird morgens ein kleines, am Wochenende ein sehr reichhaltiges Frühstück angeboten (3,90 bis 14,90 Euro). Den Kaffee bezieht das Literafé aus der Giesinger Rösterei Caffé Fausto.
Mittags gibt es ein Menü mit Suppe oder Salat als Vorspeise und wahlweise drei verschiedenen Hauptspeisen – fein und einfach, frisch zubereitet: Karotten-Ingwer-Suppe und Köfte, würzige orientalische Hackfleisch-Rote-Linsen-Bällchen, mit Minzjoghurt und Blattsalat (7,50 Euro) oder Rote-Beete-Ananas-Salat und Räucherlachs mit Kartoffelrösti (7,50 Euro). Nachmittags kommen viele ältere Gäste auf ein Stück Kuchen, einen hausgemachten Kaiserschmarrn (6,50 Euro) oder auch mal ein Gläschen Crémant vorbei.
Kuschel und Pavic haben aber noch mehr vor mit dem „Literafé”: Sie möchten in Zukunft Autorenlesungen und Themenabende im „Literafé” stattfinden lassen, die Literatur und kulinarische Genüsse verbinden – vom Krimi-Dinner bis zu „Essen bei Johann Wolfgang von Goethe”. Außerdem ist geplant, dass eine „Leseoma” an einem Nachmittag der Woche Kinderbücher vorliest. Während die Kleinen mit großen Ohren lauschen, können die Mamas diese mal getrost anlegen, ungestört schmökern und fein dazu schmausen.
Georgenstraße 105, Dienstag bis Samstag 10 – 20 Uhr, Sonntag 10 - 18 Uhr (kein Bücherverkauf), www.literafe.de