Kein Theater, aber ordentliche Küche

 „Volksküche“ heißt die neue Gastronomie vom Volkstheater. Die Café-Kosmos-Betreiber haben das Ruder übernommen und bieten günstige Drinks und bodenständige, französische Küche an
von  Laura Kaufmann
Ein Restaurant sei das Lokal eher, sagt Schönhofer, aber man müsse mal sehen, wie sich die Dinge entwickeln. Trinken geht auch gut.
Ein Restaurant sei das Lokal eher, sagt Schönhofer, aber man müsse mal sehen, wie sich die Dinge entwickeln. Trinken geht auch gut. © Daniel von Loeper

„Volksküche“ heißt die neue Gastronomie vom Volkstheater. Die Café-Kosmos-Betreiber haben das Ruder übernommen und bieten günstige Drinks und bodenständige, französische Küche an

Maxvorstadt - Einmal im Jahr geht Florian Schönhofer mit der Crew von Café Kosmos, seiner Bar in der Marsstraße, Rennrad fahren. Von Genf nach Monaco, und Rad fahren macht hungrig. „Wir essen da immer in einfachen, günstigen Lokalen – und es ist immer hammergeil. Und das ist für mich typisch französisch“, sagt Schönhofer.

Keine verkünstelte, gehobene Chi-Chi-Küche, die viele automatisch mit Frankreich verbinden, sondern eine ehrliche, gute. Und das ist das, was Schönhofer kulinarisch in seiner Volksküche anbietet, „keine große Zauberei, aber alles bezahlbar“. Gratinierte Zwiebelsuppe mit Baguette (3,80 Euro), Blattsalat mit gratiniertem Ziegenkäse (8,80), Ratatouille mit Süßkartoffel und Salat (9,40), Coq au Vin mit Sellerie-Kartoffel-Püree (14,80) oder ein Entrecôte (220 Gramm) mit Salat für 18,40 Euro.

„Fleisch kostet eben ein bisschen, aber ein Huhn, das im Einkauf 30 Cent kostet, tut mir einfach nur leid“, sagt Schönhofer. Mit den Hinweis „Fleisch und Geflügel aus der Region“ belässt er es auf der Speisekarte, obwohl er sehr auf die Qualität der Speisen achtet und vieles bio ist – auch das ist für ihn französisch, ein gewisses Understatement.

Auch die Preise von Wein, Champagner und Crémant sind sehr bezahlbar, laut dem Chef liegt das daran, dass Frankreich hierzulande gastronomisch gesehen einen so zweifelhaften Ruf hat – überteuert und unsympathisch –, und er hat gute Kontakte zu kleinen Weingütern.

Der Look der Volksküche, die still und leise Mitte Januar eröffnet hat, ist auch einfach und ehrlich gehalten, wenn man so will, bunte Tische, selbstgebaute, spacige Lampen darüber. Die lange Bar, die sich so schon durch die Vorgängergastronomie, den Volksgarten, zog, ist noch da, aber das war’s mit dem Wiedererkennungswert.

Hinter diesem langen Tresen stehen blauhemdsärmelige Barkeeper und geben Longdrinks und Cocktails aus, preisgünstig wie im Café Kosmos. „Wir sind hier eher ein Restaurant denke ich, aber wir haben gerade erst aufgemacht. Mal sehen, wie sich das entwickelt.“ Über Gästemangel muss sich aber auch die Volksküche nicht beschweren, schon jetzt ist sie abends gut besucht.

Es kommen die Theatergäste, aber eben nicht nur solche. „Das Schöne ist, dass man hier zur Tür rausgeht und so ein Programm hat“, sagt Flo Schönhofer, „für mich das Beste der Stadt.“ 


Brienner Straße 50, Mo. bis Fr. von 11 bis 1 Uhr, Sa./So. ab 18 bis 1 Uhr, www.volkskueche-muenchen.de, Tel.: 57 87 78 59

 

 

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