Ab August wird das Sheraton zur Anlaufstelle für Flüchtlinge – die Infoflyer für Bürger werden jetzt erst gedruckt

Das ehemalige Sheraton-Hotel am Heimeranplatz wird ab August zur ersten Anlaufstelle für Geflüchtete der Regierung von Oberbayern. Bis zu 720 Menschen können aufgenommen werden. Stadtteilpolitiker kritisieren schlechte Informationspolitik.
Nina Job
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Aus dem früheren Sheraton (gebaut 1986) wird ein Ankunftszentrum. Das Gebäude gehört seit 2020 der Two Twelve GmbH.
Aus dem früheren Sheraton (gebaut 1986) wird ein Ankunftszentrum. Das Gebäude gehört seit 2020 der Two Twelve GmbH. © sw
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Ein First-Class-Hotel ist das frühere Sheraton am Heimeranplatz schon seit Jahren nicht mehr. Nun soll dort in wenigen Tagen – geplant ist der 11. August – ein großes neues Ankunftszentrum für Geflüchtete in Betrieb gehen. Das riesige Gebäude wurde vorige Woche nach langer Instandsetzung an die Regierung von Oberbayern übergeben, wie deren Sprecher Wolfgang Rupp der AZ bestätigte.

Ursprünglich war geplant, in der neuen Einrichtung bis zu 900 Geflüchtete vorübergehend unterzubringen. Da die Flüchtlingszahlen seit Anfang 2025 aber "spürbar rückläufig" seien, so Rupp, gehe man am Heimeranplatz aktuell davon aus, dass maximal 720 Betten belegt werden. Die meisten Geflüchteten, die derzeit in Oberbayern ankommen, stammen aus Afghanistan, der Türkei und Syrien, so Rupp.

Bayern mietet Hotel-Komplex für zehn Jahre

Im Ankunftszentrum am Heimeranplatz sollen neu in Oberbayern angekommene Geflüchtete registriert, gesundheitlich untersucht, sozial betreut und erkennungsdienstlich behandelt werden – das bedeutet, sie müssen ihre Fingerabdrücke abgeben und werden fotografiert. Laut Rupp werden sich die Geflüchteten nur einige Tage in dem ehemaligen Hotel aufhalten, dann ziehen sie in andere Einrichtungen um. Die Diakonie wird die Betreuung übernehmen. Es wird wie üblich auch einen Sicherheitsdienst geben. Die Regierung von Oberbayern hat den ehemaligen Hotel-Komplex für zehn Jahre angemietet.

Die Bürger müssen einbezogen werden!

Sarah-Maria Seeßlen-Kozumplik (Grüne) vom Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe kritisiert, dass die Regierung von Oberbayern den Bezirksausschuss (BA) und die Anwohner über die genauen Pläne und den Zeitablauf lange nicht proaktiv informiert hatte. Erst auf Drängen des BAs sei kürzlich ein Vertreter der Regierung zu einer BA-Versammlung gekommen.

Auch die ehrenamtliche Stadtteilbürgermeisterin Sibylle Stöhr (ebenfalls Grüne) sagte zur AZ: "Die Bürger müssten einbezogen werden. Dann hätten sich viele Fragen schon im Vorfeld geklärt." So war zum Beispiel lange nicht klar, ob auch Kindergarten- und Schulplätze für die Kinder von Geflüchteten benötigt werden. Das ist offenbar nicht der Fall. Die Geflüchteten werden laut Rupp nur wenige Tage am Heimeranplatz bleiben.

Stöhr sieht der neuen Einrichtung gelassen entgegen. Das ehemalige Hotel war bereits von März 2022 bis Dezember 2024 eine Unterkunft für bis zu 500 Flüchtlinge. In dieser Zeit habe es "keinerlei Beanstandungen gegeben", so Stöhr. In den kommenden Tagen will die Regierung von Oberbayern die Nachbarn nun selbst informieren: per Flyer.

Derzeit würden mehrere Tausend Exemplare gedruckt, die verteilt werden sollen.

Das neue Ankunftszentrum der Regierung von Oberbayern soll künftig den Standort im Euro-Industrie-Park ersetzen. Die dortigen Leichtbauhallen und Container werden abgebaut, die Gebäude in der Lotte-Branz-Straße sollen saniert und zu Flüchtlingsunterkünften werden.

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