Frische Brise am Seehaus

Raus mit Krusch, rein mit mehr Design: Das Restaurant hat jetzt einen moderneren Look. Und der neue Koch kann alle Küchen dieser Welt
von  Laura Kaufmann
Neuer Look, neues Essen im Seehaus
Neuer Look, neues Essen im Seehaus © Petra Schramek

Raus mit Krusch, rein mit mehr Design: Das Restaurant hat jetzt einen moderneren Look. Und der neue Koch kann alle Küchen dieser Welt

München - Ein gutes Vierteljahrhundert lang kennt und liebt der Münchner jetzt das Seehaus im Englischen Garten. Genauso lang hat sich kaum etwas verändert dort. „Es war an der Zeit für eine Frischzellenkur”, findet Sebastian Kuffler, der jüngste Spross, der das Seehaus leitet. „Hier kann man sich auch einfach mal in Jeans reinsetzen.”

Heller ist es geworden, puristischer. Durch die Rundbögenfenster scheint die Sonne auf sandfarbene Holzdielen. Designerlampen hängen an der Decke, Szenen aus dem Englischen Garten, fotografiert von Edith von Welser-Ude, an den Wänden: Gemeinsam mit Kufflers hat sie aus ihrem Archiv Aufnahmen von Schwänen, die ihre Kreise auf dem See ziehen, bis Stillleben von herbstlichen Bäumen ausgesucht.

Nach dem Pavillon, dem Bankettraum und dem Bayerischen Stüberl ist jetzt mit dem Restaurant das ganze Seehaus renoviert, überflüssiger Krusch ist weg. Im Stüberl sorgen großflächige Bilder von Alm-Auftrieb bis Stefani-Ritt bei Stammgästen für Diskussionsstoff – immer noch urig und gemütlich, aber mit einem Augenzwinkern.

„Man merkt jetzt schon, dass das Publikum jünger wird”, sagt Sebastian Kuffler. Vielleicht liegt das auch am neuen Küchenchef: Christian Müller ist als Jungspund Koch geworden, um die Welt zu bereisen. Das hat er getan, unter anderem auf Luxuslinern. „Wenn ich Thai-Curry koche, ist es authentisch, und ich liebe die kreolische Küche, das Scharfe und Süße.” Nach Station in Berlin bei Borcherts und im Adlon ist er jetzt ins Seehaus gekommen, um zu bleiben. „Die Lage ist einfach ein Traum”, sagt er. „Nur wenn das Umfeld passt, kann man kreativ sein.” Neben bayerischer Küche setzt er auf leichtere, mediterrane Gerichte. „Wenn ich einen frischen Steinbutt habe, soll der nicht von einer Sahnesauce erschlagen werden. Ein feiner Thunfisch, nur mit Meersalz und besonderem Olivenöl zubereitet – ein Traum.” Sein gegrillter Fischspieß von Zander, Steinbutt und Lachs mit Spargel, Bärlauch und Kartoffeln (24,50 Euro) zum Beispiel kommt bei den Gästen gut an.

Auch im Biergarten tut sich was: Antipastiteller und Salate bringen Abwechslung, an einer Brotzeitstation sollen sich die Gäste mit gutem Käse, feiner Wurst und Brot von der Hofpfisterei selbst eine Stullen zusammen stellen können. „Vielleicht bieten wir sogar ein, zwei Pizzen an”, sagt Sebastian Kuffler. „Später – zum Start der Saison sind die Gäste eh noch wild auf Hendl, Obazda und Brezn!”

Kleinhesselohe 3, täglich 10 – 1 Uhr, kuffler.de, Tel.3816130

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