Drei Michelin-Sterne: Dieser Koch aus München hat's in den Olymp geschafft

München leuchtet in unglaublich hellem Sternenglanz. Tohru Nakamura erkocht mit dem Lokal Schreiberei den dritten Michelin-Stern.
von  Annette Baronikians
Hat jetzt drei Michelin-Sterne: Tohru Nakamura.
Hat jetzt drei Michelin-Sterne: Tohru Nakamura. © Peter Kneffel/dpa

Er strahlt über das ganze Gesicht und kann erst mal gar nichts in das ihm hingestreckte Mikrofon sagen. Tohru Nakamura scheint vor Glück tatsächlich kurz sprachlos zu sein, und das verwundert keineswegs. Schließlich ist der Münchner Küchenkünstler in den kulinarischen Olymp aufgestiegen: Tohru Nakamura wurde Dienstagabend zum Drei-Sterne-Koch gekürt. Eine Auszeichnung, mit der deutschlandweit nur insgesamt zwölf Köche, die Besten der Besten, geadelt wurden!

Nakamura zieht unter Standing Ovations sein Sakko aus

Es ist eine kulinarische Sensation, von der kaum jemand zu träumen wagte. Passiert ist die Sensation jetzt im historischen „Gesellschaftshaus Palmengarten“ in Frankfurt am Main. Dort wurden im Rahmen einer feierlichen Gala die neuen Bewertungen der berühmten Feinschmeckerbibel Guide Michelin für Deutschland bekanntgegeben.

Als Gwendal Poullennec, der internationale Direktor des Guide Michelin, den Namen Tohru Nakamura und sein Restaurant „Tohru in der Schreiberei“ nannte, brandete Applaus auf. Unter Standing Ovations ging der bisherige Münchner Zwei-Sterne-Koch durchs Publikum hinauf zur Bühne, zog sein Sakko aus – und durfte dann in die so begehrte weiße Kochjacke mit drei gestickten roten Sternen schlüpfen.

Hinter dem 41-jährigen Nakamura stand auf der Bühne applaudierend „Deutschlands Drei-Sterne-Familie“, wie Direktor Poullennec formulierte. Die bisherigen Drei-Sterne-Stars konnten ihre Höchstnote heuer alle einmal mehr bestätigen. Mit zwei neuen Kollegen aus Hamburg und München hat Deutschland nun insgesamt zwölf Drei-Sterne-Köche.

Drei-Sterne-Küche in München: Jetzt gibt es zwei Feinschmeckertempel

München spielt in der absoluten Oberliga: Für Drei-Sterne-Glanz sorgt hier schon seit Jahren Küchenkünstler Jan Hartwig, mittlerweile in seinem eigenen Restaurant Jan. Mit dem neuen Drei-Sterne-Koch Tohru Nakamura hat die bayerische Landeshauptstadt jetzt zwei (moderne) Feinschmeckertempel. In Grassau gibt es noch das Drei-Sterne-Lokal Essenz und somit drei dieser ausgesuchten Spitzenlokale in Bayern. Kein anderes Bundesland hat mehr!

Ist in München nicht mehr allein mit drei Sternen: Jan Hartwig kocht in seinem eigenen Restaurant Jan am Königsplatz.
Ist in München nicht mehr allein mit drei Sternen: Jan Hartwig kocht in seinem eigenen Restaurant Jan am Königsplatz. © Fritz Busiek

Noch auf der Bühne fielen sich Jan Hartwig und Tohru Nakamura in die Arme. Ein weiterer Moment für viel Applaus bei der Sterneverleihung, zu der Nakamura auch Münchner Team-Kollegen auf die Bühne geholt hatte. Schließlich sei der Erfolg ja auch eine Team-Leistung: „Wir sind alle glücklich.“

München im Sterne-Fieber: Das sind die anderen Restaurants mit Michelin-Stern

Ihre bisherige Zwei-Sterne-Bewertung konnten erfolgreich die Küchenchefs von vier Münchner Restaurants verteidigen: Alois im Feinkosthaus Dallmayr, Atelier im Hotel Bayerischer Hof, das Restaurant Komu und das legendäre Tantris.

Rosina Ostler vom Alois im Feinkosthaus Dallmayr
Rosina Ostler vom Alois im Feinkosthaus Dallmayr © Sigi Müller

Das bisherige Zwei-Sterne-Lokal Ess-Zimmer in der BMW-Welt ist derzeit geschlossen und wird umgebaut. Nakamuras Restaurant, das bislang zwei Sterne hatte, ist aufgestiegen. Somit hat München jetzt statt bisher sechs Spitzenrestaurants „nur“ noch vier.

Bei den nun neun (statt vorher elf) Münchner Restaurants mit einem Michelin-Stern gibt es – wie bei den drei Sternen – ebenfalls eine große Überraschung: Das Restaurant 1804 Hirschau ist jetzt ganz offiziell ein Sternelokal.

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