Altbekannt, neu gedacht: Kaiserschmarrn wird wieder hip – ganz ohne Rosinen

Ohne Rosinen, dafür mit Topping: Eine österreichische Kaiserschmarrn-Kette ist ins Einkaufscenter in Neuperlach gezogen. Weitere Filialen in ganz Deutschland sollen folgen.
von  Niclas Vaccalluzzo
Teilhaberin Elena Kaisarevic (23) und Gründer Oliver Jalloul (27) führen zusammen die Wiener Kaiserschmarrn-Kette Kaiser’s. Im Einkaufscenter PEP in Neuperlach hat nun die erste deutsche Filiale eröffnet.
Teilhaberin Elena Kaisarevic (23) und Gründer Oliver Jalloul (27) führen zusammen die Wiener Kaiserschmarrn-Kette Kaiser’s. Im Einkaufscenter PEP in Neuperlach hat nun die erste deutsche Filiale eröffnet. © Bernd Wackerbauer

München - In seiner Heimatstadt Wien sei Kaiserschmarrn unter den jungen Menschen lange Zeit kein großes Thema gewesen, behauptet Oliver Jalloul (27). Dabei eignet sich die Süßspeise wunderbar für eine Idee, die 2020 entstand und jetzt ihren Weg ins PEP in Neuperlach gefunden hat.

Kaiserschmarrn mit verschiedenen Toppings im PEP in Neuperlach 

Eigentlich hat Jalloul nur nach einem möglichen Dessert für seinen geplanten Burgerladen gesucht. Der Gedanke, Kaiserschmarrn mit verschiedenen Toppings anzubieten, gefiel ihm dann so gut, dass er die Burger-Pläne über Bord warf und sein Kaiserschmarrn-Franchise entwickelte.

18 verschiedene Variationen der Mehlspeise stehen in den Filialen der Kette auf der Karte. Klassisch mit Apfelmus, mit Zwetschgenröster oder ganz dekadent mit Nutella, Erdbeeren und Vanilleeis. Letzteren probiert auch der AZ-Testesser und dem schmeckt die süße Sünde.

Den Kaiserschmarrn gibt es in 18 verschiedenen Variationen.
Den Kaiserschmarrn gibt es in 18 verschiedenen Variationen. © Bernd Wackerbauer

Teilhaberin Elena Kaisarevic: "Wir haben 20 Standorte"

Der Kaiserschmarrn selbst ist fluffig, mit feinen Röstaromen und nur leicht süß, wodurch er mit den mächtigen Toppings gut harmoniert. Die erste Filiale ist im Mai 2021 im Donauzentrum in Wien eröffnet worden. „Jetzt haben wir 20 Standorte“, sagt Elena Kaisarevic (23), die mit Jalloul die Kette managt.

Die erste Filiale in Deutschland befindet sich seit März im Einkaufscenter PEP in Neuperlach. Viele Fans des Kaiser’s-Kaiserschmarrn würden aus München kommen, sagt Jalloul. Deshalb war das ein naheliegender Standort. Kaisarevic und Jalloul fokussieren sich bei der Suche vor allem auf Einkaufszentren, um den getoppten Kaiserschmarrn schnell bekannt zu machen.

Während man Kaiserschmarrn in München an jeder Ecke kriegt, ist das in Wien anders

„Wir waren die Ersten, die sich darauf spezialisiert haben“, sagt Jalloul. Zumindest in München konkurrieren die Wiener mit dem „Loaded Kaiserschmarrn“ von Superschmarrn, die inzwischen zwei Filialen in der Stadt haben (AZ berichtete).

Während Kaiserschmarrn in der Landeshauptstadt nahezu an jeder Ecke zu bekommen ist, sei das in Wien anders. „Immer weniger Restaurants bieten den Kaiserschmarrn an, weil der kompliziert zuzubereiten ist“, sagt Jalloul. Unter jungen Wienern sei die Mehlspeise gar ein „totes Produkt“, ergänzt Kaisarevic. Zu langweilig und veraltet sei die klassische Variante für viele.

Rosinen schrecken viele ab – bei Kaiser’s gibt es ihn ohne

Und auch die Rosinen würden einige abschrecken, glaubt Jalloul. Die seien ohnehin ein großes Thema gewesen. Das Gründerpaar erinnert sich, wie schwer es anfangs war, klarzumachen, dass ihr Kaiserschmarrn ohne Rosinen zubereitet wird. 

Jetzt sei er aber ein voller Erfolg, sagt Kaisarevic. Ihr Franchise und die vielen Varianten des süßen Schmankerls hätten viele Fans. „Die Leute verwenden inzwischen auch oft den Markennamen für das Produkt – ,Kaiser’s’“, sagt Jalloul. „Die sagen dann: ,lasst uns einen Kaiser’s essen gehen’“, ergänzt Kaisarevic.

Kaiserschmarrn wird in der Steiermark gebacken und schockgefroren

Der Kaiserschmarrn werde in einer Bäckerei in der Steiermark gebacken und dann schockgefroren, erklärt Jalloul. Und von dort aus wird er dann in alle Filialen geliefert, so dass er überall gleich schmeckt. Bald sollen Filialen in ganz Deutschland dazukommen, kündigen die Jungunternehmer an. Allein in München soll es – wenn alles nach Plan läuft – bis Ende des Jahres zwei neue Filialen geben.

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