Esprit-Schließung: So viele Standorte sind in München betroffen

Jetzt ist es endgültig. Nach dem langen Bangen der letzten Tage wurde nun bekannt, dass die Modekette Esprit alle Filialen hierzulande schließen wird.
AZ/ dpa |
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Esprit wird alle Filialen in Deutschland bis zum Jahresende schließen.
Esprit wird alle Filialen in Deutschland bis zum Jahresende schließen. © Bernd Thissen/dpa

Ratingen - Der Modekonzern Esprit schließt bis zum Jahresende alle seine 56 Filialen in Deutschland. Etwa 1300 Mitarbeiter verlieren ihren Job. Die Markenrechte für das insolvente europäische Geschäft sollen an den britischen Finanzinvestor Alteri verkauft werden.

Zum Kaufpreis wollte Esprit keine Angaben machen. Die Gesellschaften sollen demnach abgewickelt, die Produkte in den Filialen abverkauft werden. Der Finanzinvestor übernimmt nicht das operative Geschäft, also weder Filialen noch Arbeitnehmer. Die Stellen in den Läden und der Zentrale in Ratingen fallen dadurch weg. Die Gläubigerausschüsse der sieben insolventen deutschen Esprit-Gesellschaften haben sich für das Angebot von Alteri ausgesprochen, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.

Esprit soll als Marke eine Zukunft haben

Esprit soll als Marke in absehbarer Zeit weitergeführt werden, heißt es. Produkte unter dem Label würden demnach weiter hergestellt und in Deutschland verkauft – in welcher Form, ist bisher nicht bekannt. Alteri gehört unter anderem das Modeunternehmen CBR Fashion mit den Marken Street One und Cecil.

Die Esprit Europe GmbH sowie sechs weitere Gruppengesellschaften des Modekonzerns hatten im Mai einen Insolvenzantrag in Eigenverwaltung gestellt. Das Verfahren war am 1. August vom Amtsgericht Düsseldorf eröffnet worden. Die Esprit Europe GmbH ist die Obergesellschaft für Esprit in Deutschland, Frankreich, Belgien, Österreich, die skandinavischen Länder, Polen und Großbritannien. Einkauf und Vertrieb sind in diversen europäischen Tochter- und Enkelgesellschaften organisiert. 

Geschäfte im Ausland nicht betroffen

Esprit ist weltweit in rund 40 Ländern aktiv. Die Geschäfte außerhalb von Europa sind von der Insolvenz nicht betroffen. Die Hauptgesellschaft des Konzerns, die Esprit Holding, sitzt in Hongkong. Deutschland ist jedoch der wichtigste Markt für den Konzern. 

Der Modekonzern Esprit hatte bereits im Jahr 2020 ein Schutzschirmverfahren für mehrere deutsche Gesellschaften beantragt. Damals waren rund 50 Filialen in Deutschland geschlossen worden, etwa 1100 Stellen wurden gestrichen.

Esprit schließt komplett: So viele Standorte sind in und um München betroffen

Mit Blick auf den Esprit Store Finder zeigte sich, wie viele Standorte in Bayern betroffen sind. In und um München zeigt die Karte 16 Standorte. Für Gesamtbayern wären es nach dieser Zählung 137 Standorte. Allerdings spiegeln diese Zahlen nicht die Anzahl der Filialen wider. Hier werden alle Verkaufsstellen gezählt, in denen Esprit als Marke verkauft wird und nicht nur die eigenen Stores. 

In München gibt es noch einen Esprit Store in den Pasing-Arcaden und einen im Osten der Stadt in den Riem-Arcaden, hinzu kommt das große Outlet in München in Parsdorf – obwohl sich hier die Frage stellt, ob das zur Schließung dazu gezählt werden kann, weil es sich um ein Franchise-Outlet handelt. Der große Flagshipstore in der Kaufinger Straße in München hatte bereits vor Jahren geschlossen.  

Das sei sehr schade, sagt Wolfgang Fischer, Sprecher von City-Partner, der AZ. „Viele von uns sind mit Esprit sozialisiert worden.“ Es sei eine renommierte Marke. Besonders überraschend kam das Aus für ihn allerdings nicht, denn es seien insgesamt schwierige Zeiten für die Textilbranche.

 

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  • Himbeer-Toni am 09.08.2024 20:05 Uhr / Bewertung:

    Ist doch alles bestens. Wieder ein paar Leute weniger die auf dem täglichen Arbeitsweg die Luft mit schädlichem CO2 verpesten. Grüne Politik schafft gesunde Luft in Deutschland.

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