ESC-Vorentscheid: So tickt die Kandidatin aus München
München - Lampenfieber? "Nein, eigentlich nicht", sagt Mona – und man hat fast den Eindruck, als würde sie sich über diese Frage ein wenig wundern. Dabei hat die 26-jährige Münchnerin Großes vor sich: An diesem Freitag tritt sie zusammen mit ihrem Partner als Pop-Duo namens Galant beim deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest (ESC) an.
Um hier dabei zu sein, hatten sich 693 (!) Sängerinnen, Sänger und Bands beworben, von denen die Top-32 dann die Chance bekamen, ihre ESC-Tauglichkeit live unter Beweis zu stellen. Galant nahm alle Hürden und steht nun mit acht weiteren Acts – wie dem ESC-erfahrenen Künstler Max Mutzke oder Schlagersängerin Marie Reim – im Finale. Wer gewinnt, darf Deutschland dann im Mai beim internationalen ESC im schwedischen Malmö vertreten.
Seit Montag sind Mona und ihr Mannheimer Duo-Partner Paul (29), die sich die wohlklingenden Künstlernamen Mona von Galant und Paul von Galant gegeben haben, bereits fleißig beim Proben in Berlin. Hier wird die große Show am Freitag über die Bühne gehen (im Ersten zu sehen ab 22.05 Uhr). Statt Lampenfieber hätten sie vielmehr "richtig Bock drauf", sagt Mona der AZ. Antreten werden Herr und Frau von Galant, die sich 2021 im begehrten "Popkurs Hamburg" kennengelernt haben, auf Startplatz Nummer vier – mit ihrem selbst geschriebenen, komponierten und produzierten Song "Katze".
Galant aus München beim Vorentscheid zum ESC: Hintergrund zum Song "Katze"
In diesem geht es nur vordergründig um schnurrende Samtpfötchen. Zum Elektropop-Sound von Paul singt Mona Zeilen wie diese: "Die Lippen trägt sie rot und offen. Auf ein nettes Wort brauchst du erst gar nicht hoffen. Unter ihrem Hut trägt sie Wut. Und sie fühlt sich dabei so scheiße gut." Sie – die Katze, die vielmehr für einen Menschen stehe, der nach einem traumatischen Erlebnis aus Selbstschutz immer unnahbarer und distanzierter werde, wie das Duo erklärt, das mit seinem ESC-Beitrag auch ein Zeichen für Vielfalt und Einzigartigkeit setzen will.
Paul von Galant heißt im wirklichen Leben Paul Aaron Wolf und ist studierter Musiker. Mona von Galant trägt fern der Bühne einen prominenten Nachnamen: Meiller. Ihr Vater (und größter Fan) ist der Münchner Unternehmer Franz Meiller. Weltweit berühmt sind beispielsweise die Kipplaster, die schon legendären "Meiller-Kipper".
Unterstützung von Vater Franz Meiller: Der Einfluss eines erfolgreichen Unternehmers
Franz Meiller ist nicht nur ein höchst erfolgreicher Unternehmer, sondern auch Fotograf, Theater- und Filmproduzent sowie Kunst- beziehungsweise Künstler-Förderer. Nicht verwunderlich, dass er seine Tochter jetzt sehr tatkräftig unterstützt, unter vielem anderen die Galant-Musikvideos produziert. Dass das "Künstler-Gen" offenkundig seiner Tochter vererbt wurde, macht Franz Meiller sichtlich glücklich und stolz zugleich. Am Mittwoch ist er von München nach Berlin gereist, um seine Mona und Paul bei den letzten Proben zu ihrem großen Auftritt auch emotional zu unterstützen.
Wie das Duo Galant mit seinem Song "Katze", das aus der Ära der Neuen Deutschen Welle kommen könnte, beim deutschen ESC-Vorentscheid abschneidet, wird sich am Freitag zeigen. Die Wahl entscheiden je zur Hälfte eine Fachjury und die Zuschauer. Fest steht bereits jetzt, dass das ambitionierte Duo, das auch schon ein Management hat, ab Freitag an Bekanntheit ungemein zulegen wird. Millionen werden Mona und Paul und ihr Lied "Katze" dann kennen. Wie schätzt Mona Meiller die Chancen von Galant ein? "Hoch, tatsächlich", sagt sie der AZ: "Doch wir haben eh schon gewonnen – dass wir überhaupt beim Vorentscheid dabei sind."
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