Ertrunken in der Mangfall: Sein letztes Abenteuer

Der Münchner Nils H. war Snowboarden in Usbekistan und Wandern in den Anden – den Tod fand er zuhause in der Mangfall. Freunde trauern um einen Menschen, der immer am Limit lebte
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Manager Nils H. († 33) verunglückte in der Mangfall.
Marco Igel Manager Nils H. († 33) verunglückte in der Mangfall.

MÜNCHEN - Der Münchner Nils H. war Snowboarden in Usbekistan und Wandern in den Anden – den Tod fand er zuhause in der Mangfall. Freunde trauern um einen Menschen, der immer am Limit lebte

Kein Gipfel war ihm zu hoch, kein Abenteuer zu groß. Surfen, Snowboarden, Bergsteigen – der Münchner Manager Nils H. lebte am Limit. Vergangenen Donnerstag starb der 33-Jährige in den Fluten der Mangfall.

Sein letztes Abenteuer war eigentlich gar keines. Er hatte sich mit seinem Freund Markus S. aus Gmund zum Stand-Up-Boarden verabredet, ein an sich harmloser Sport, bei dem man sich auf einem Surfbrett mit Paddeln fortbewegt.

Nils H. und sein Freund sind Profis, sie tragen Schwimmweste, Neoprenanzug und Helme. Doch weder ihre Ausrüstung noch ihre Erfahrung können ihnen das Leben retten. Womöglich haben sie die Kraft des Hochwassers in der Mangfall unterschätzt. Donnerstagnacht um halb drei finden die Rettungskräfte ihre Leichen, sie schwimmen auf einer Wasserwalze nahe Gmund am Tegernsee. Nils H. und Markus S. sind ertrunken.

„Nils war immer ein verantwortungsvoller Sportler, keiner der sich und andere in Gefahr bringt“, erzählt ein Bekannter des Managers. Seine Trips führten ihn auf alle Kontinente – und meist in die Berge, etwa nach Peru in die Anden, zum Biken und Zelten.

Vor zwei Jahren reiste er nach Usbekistan zum „Heli-Boarden“. In einem Militärhubschrauber ließ er sich auf die Gipfel des Tienshan-Gebirges fliegen – um mit dem Snowboard durch den einzigartigen Pulverschnee ins Tal zu rasen. Derlei wagen nur absolute Profis. Ein Reisebegleiter sagt: „Er war kein leichtsinniger Typ – er wusste, was er tut.“

Nils H. arbeitete für eine Firma in Oberhaching, die Kite-Surfer ausrüstet. Er wollte das Unternehmen größer und erfolgreicher machen. „Er war sehr viel unterwegs, beruflich und auch in seiner Freizeit – und dann passiert ausgerechnet in der Mangfall etwas“, sagt der Bekannte und seufzt: „Es ist sehr traurig.“ Reinhard Keck

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