Erfolgreiche Fahndung: Bundespolizei München hat den S-Bahn-Schubser

Vor gut einem Monat prügelten er und ein Freund einen 63-Jährigen aus einer S-Bahn und verletzten ihr Opfer schwer. Die Polizei fahndete nach dem unbekannten Täter, dank zahlreicher Hinweise konnte schon einen Tag später seine Identität ermittelt werden.
Nina Job, AZ/ms |
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Die Identität des S-Bahn-Schubsers konnte ermittelt werden. Es handelt sich um einen 17-jährigen Schüler aus München.
Bundespolizei Die Identität des S-Bahn-Schubsers konnte ermittelt werden. Es handelt sich um einen 17-jährigen Schüler aus München.

Vor gut einem Monat prügelten er und ein Freund einen 63-Jährigen aus einer S-Bahn und verletzten ihr Opfer schwer. Die Polizei fahndete nach dem unbekannten Täter, dank einiger Hinweise konnte schon einen Tag später seine Identität ermittelt werden.

München Update: Wie die Bundespolizei am Donnerstag mitteilte, konnte der gesuchte Jugendliche ausfindig gemacht werden, der am 21. November einen 63-Jährigen aus einer S-Bahn schubste und dadurch schwer verletzte.

Gesuchter erscheint mit Anwalt auf Wache

Bei der Polizei sind bis zum Donnerstagvormittag zwölf Hinweise zu mehreren Personen eingegangen – das sagte Wolfgang Hauner, Sprecher der Bundespolizei, im Gespräch mit der AZ. In der Regel handelte es sich dabei aber um "vorsichtige Hinweise". Viele wollten keine falschen Personen verdächtigen. Jedoch häuften sich die Hinweise bei einer Person, einem 17-jährigen, rothaarigen Schüler aus München. Zusätzlich gab es noch Hinweise aus dem persönlichen Umfeld des Gesuchten. Im Laufe des Vormittags hatten die Beamten dann die Gewissheit, dass es sich bei der beschriebenen Person auch um den Gesuchten handelt. "Er ist es zweifelsfrei", so der Polizeisprecher.

Kaum waren die Personalien ermittelt, erschien der 17-Jährige in Begleitung eines Anwalts auf der Wache am Hauptbahnhof. Allerdings hat der Schüler bei der Vernehmung lediglich zugegeben, dass er die Person auf dem Foto sei. Den Tatvorwurf stritt er ab. Nach der erkennungsdienstlichen Behandlung durfte der Schüler wieder nach Hause.

Die Münchner Bundespolizei bedankt sich bei den Mitteilern und den Medien für die Unterstützung der Fahndung, die zur Ergreifung des Täters führte. Wegen der ausgelobten Belohnung von 1.000 Euro, wurden die eingehenden Hinweise dokumentiert, die Unterlagen wurden der Staatsanwaltschaft München I übergeben. Diese übernimmt nun die weiteren Ermittlungen, auch im Hinblick auf die anderen Gruppenmitglieder.

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Ursprungsmeldung vom 27.12.: Fünf Wochen, nachdem ein Rentner (63) aus der S3 geschubst wurde (AZ berichtete, hier können Sie den Fall nachlesen), fahndet die Bundespolizei seit mit einem Foto nach dem mutmaßlichen Täter. Der Erfolg dieser Öffentlichkeitsfahndung dürfte nicht lange auf sich warten lassen: Der Verdächtige wurde gut getroffen. Er hat auffällige rote Haare.

Für Hinweise, die zur Ergreifung des etwa 18 Jahre alten Schlägers führen, hat ein Münchner 1.000 Euro Belohnung zur Verfügung gestellt.

Der 27-jährige Münchner hatte sich an die Polizei gewandt, nachdem er über Medien von dem Vorfall erfahren hatte. "Er schämt sich, dass solche Leute bei uns wohnen und möchte, dass der Täter gefasst wird", sagte Wolfgang Hauner, der Sprecher der Münchner Bundespolizei am Mittwoch.

Die Tat: Der Rothaarige schleuderte das Opfer aus der Tür

Am 21. November, gegen 20 Uhr, wollte der Rentner aus Olching am Hauptbahnhof in die S3 nach Mammendorf steigen. Gleichzeitig stieg eine Gruppe von etwa zehn jungen Leuten, darunter zwei Frauen, in die Bahn. Die Jugendlichen hatten Wein- und Sektflaschen dabei. In der S-Bahntür – oder bereits davor auf dem Bahnsteig – kam es zu einem heftigen, zunächst verbalen Streit. Ein bis zwei der Männer schlugen auf den Rentner ein. Der Rothaarige packte den 63-Jährigen schließlich am Revers und schleuderte ihn aus der Tür.

Der Rentner stürzte zu Boden und blieb auf dem Bahnsteig liegen. Die voll besetzte S-Bahn fuhr ohne ihn ab. Passanten kümmerten sich um den Verletzten und brachten ihn zur Wache der Bundespolizei im Hauptbahnhof. Währenddessen ging es in der S-Bahn noch weiter. Eine Frau mit Gehstock ging couragiert auf die Gruppe zu und filmte den mutmaßlichen Haupttäter mit ihrem Handy. Am Hirschgarten stieg die Gruppe aus. 

Dem Rentner ging es auf dem Polizeirevier schlechter. Er klagte über Übelkeit und Kopfschmerzen. Daraufhin wurde er in eine Klinik gebracht. Dort wurden glücklicherweise keine schwerwiegenden Verletzungen festgestellt. Am nächsten Tag verließ der Mann die Klinik auf eigenen Wunsch wieder.

Was die Polizei zum S-Bahn-Treter weiß

Die Polizei geht davon aus, dass sich die Personengruppe, zu der der Gesuchte gehörte, aus rund zehn Deutschen im Alter von 17 bis 19 Jahren zusammensetzte. Die jungen Menschen waren auf dem Weg ins Backstage, wo am Abend die "Party School" und das "Neon-Festival" stattfanden. Deshalb stiegen sie auch am S-Bahn-Haltepunkt Hirschgarten aus.

Lesen Sie hier: Untergetauchter Drogendealer am Münchner Flughafen gefasst

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