Enttäuschung über Moschee-Pläne

Seit Freitag können die Münchner Bürger Einwände erheben. Viele stehen dem Projekt kritisch gegenüber. Zwei 41 Meter hohe Minarette sollen in den Sendlinger Himmel ragen.
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Die geplante Moschee am Gotzinger Platz
az Die geplante Moschee am Gotzinger Platz

MÜNCHEN - Seit Freitag können die Münchner Bürger Einwände erheben. Viele stehen dem Projekt kritisch gegenüber. Zwei 41 Meter hohe Minarette sollen in den Sendlinger Himmel ragen.

Die ersten kommen gegen zehn. Zwei Damen betreten das Büro von Bezirksinspektor Wolfgang Fischbacher und schnappen sich ohne Umschweife die Änderungsanträge: „Die nehmen wir jetzt mit und füllen sie dann zu Hause aus“, erklären sie dem Leiter der Bezirksinspektion Süd, „wir haben da schon einiges vorbereitet.“

Es ist Freitagmorgen. Tag eins für alle, die die Pläne für die umstrittene Moschee in Sendling anschauen und Einwände erheben möchten. Doch der ganz große Ansturm bleibt in der Implerstraße zunächst aus. Auch im Planungsreferat in der Blumenstraße herrscht am Morgen noch Ruhe. „Aber es ist ja auch noch früh“, beruhigt ein Mitarbeiter, „die Leute werden sicher kommen.“

"Eher was für Fachleute"

So ist es dann auch. Nach und nach trudeln Interessierte und Gegner des umstrittenen Gotteshauses ein. Viele sind kritisch. Andere enttäuscht. „Ich hatte eigentlich gehofft, dass man jetzt mal ein paar genaue Vorstellungen von der Moschee bekommt“, sagt der Münchner Kurt Hoffmann, „die Pläne, die hier ausliegen, sind aber eher was für Fachleute.“ Hoffmann legt Wert darauf, dass er kein Gegner der Moschee ist: „Mir geht’s lediglich darum, mit anderen Leuten ins Gespräch zu kommen“, sagt er, „es ist schließlich ein Drama, dass sich das Genehmigungsverfahren seit so langer Zeit hinzieht.“

Auch der neue Bebauungsplan für das Türkisch-Islamische Zentrum ist kontrovers genug. Zwar soll der Gebäudekomplex nach den Plänen des Verwaltungsgerichts etwas schrumpfen (nur noch 440 statt weit über 1000 Betende werden Platz finden), an der Außenfassade ändert sich aber fast nichts: Weiterhin sollen zwei 41 Meter Minarette in den Sendlinger Himmel ragen, dazwischen wird sich eine Kuppel wölben.

Am 14. Juli werden die Münchner weitere Infos erhalten. Dann findet in der Turnhalle an der Gaißacher Straße eine öffentliche Erörterung statt.

Daniel Aschoff

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