Enkeltrickbetrug: Immer mehr Opfer

Betrüger haben Senioren heuer um mehr als eine Million Euro betrogen. Immer mehr Senioren werden Opfer dieser Enkeltrickbetrüger. Jetzt will die Polizei aufklären.
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Immer mehr Münchner Senioren werden Opfer von Enkeltrickbetrügern.
imago Immer mehr Münchner Senioren werden Opfer von Enkeltrickbetrügern.

Betrüger haben Senioren heuer um mehr als eine Million Euro betrogen. Immer mehr Senioren werden Opfer dieser Enkeltrickbetrüger. Jetzt will die Polizei aufklären.

München - Es ist wieder soweit, die Weihnachtszeit steht vor der Tür. Die Bereitschaft, seinen lieben Verwandten und Freunden etwas Gutes zu tun, steigt mit jedem Tag bis zum Heiligen Abend. Besonders Senioren heben zur Weihnachtszeit größere Bargeldbeträge von ihrer Bank oder Sparkasse ab und verwahren die Gelder oftmals bei sich zu Hause. Dies macht die Senioren für die skrupellosen Machenschaften von Betrügern, besonders den Enkeltrick, besonders empfänglich.

Senioren in der Familie warnen

Die Polizei appelliert besonders in Hinblick auf das bevorstehende Weihnachtsfest, das ja ein Fest der Nächstenliebe und der Familie ist, an alle Bürger, potentielle Opfer vor den kriminellen Machenschaften der Betrüger zu warnen. Jeder von uns hat Eltern, Großeltern, Tanten oder Onkel, die Opfer dieser skrupellosen Täter sein können. Beim Phänomen Enkeltrick verlieren die Betroffenen oftmals ihr gesamtes Vermögen. Der finanzielle Schaden liegt fast immer im fünfstelligen Bereich.

Enkeltrickbetrug nimmt massiv zu

Seit Mai 2012 hat im Bereich des Polizeipräsidiums München der Enkeltrickbetrug im Vergleich zu den Vorjahren massiv zugenommen. Die Betrüger konnten allein in diesem Jahr mehr als eine Million Euro erbeuten. Während im gesamten Jahr 2011 insgesamt 53 versuchte und sechs vollendete Taten verübt wurden, sind im Jahr 2012 bislang 624 Delikte zu verzeichnen. In 38 Fällen waren die Täter erfolgreich. Die Dunkelziffer dürfte in diesem Phänomenbereich noch um ein vielfaches höher sein.

"Hallo Gerlinde, rat' mal wer dran ist"

Aus diesem Grund hat das Polizeipräsidium München bereits im August 2012 das umfassende Präventionsprojekt „Hallo Gerlinde, rat' mal, wer dran ist?“ durchgeführt und die Ermittlungsarbeit personell verstärkt. Mit diesen Maßnahmen versucht die Münchner Polizei diesem Kriminalitätsphänomen mit allen Mitteln und unter Einbindung aller relevanten Institutionen entgegenzutreten. Bislang gelang es der Polizei, sieben Täter festzunehmen. Besonders wichtige Kooperationspartner innerhalb der Kampagne sind hierbei die Geldinstitute. Deren Mitarbeiter sind oftmals im konkreten Betrugsfall die einzigen Personen, die die Situation hinterfragen und auf die Senioren einwirken können.

Denn an den jeweiligen Bankschaltern werden die hohen Geldbeträge von den potentiellen Opfern abgehoben, um anschließend das Geld den vermeintlichen Verwandten oder guten Freunden aushändigen zu können. Aus diesem Grund sollen die Bank- und Stadtsparkassenangestellten über aktuelle Enkeltrickserien durch Warnhinweise zukünftig frühzeitig informiert werden.

Präventionswoche der Polizei

Die Polizei wird während der Aktionswoche vom 17.12 bis 23.12 im gesamten Stadtgebiet und im Landkreis München an ausgewählten Örtlichkeiten, wie an Wochenmärkten, vor Supermärkten und Einkaufszentren, Informationsstände betreiben und die Münchner Bürger gezielt beraten. Informationsbroschüren und Flyer werden unter anderem in Arztpraxen, Apotheken, Sozialbürgerhäusern, Banken und Stadtbibliotheken ausgelegt, um möglichst viele Senioren zu erreichen.

 

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