Englischer Garten: Mehr Blumenwiesen für die Münchner Insekten

An immer mehr Stellen summt und blüht es – und auch im Englischen Garten sollen künftig statt Rasen mehr Wildblumen sprießen.
von  Myriam Siegert
Das Ludwig I.-Denkmal an der Ludwigstraße umgibt gerade eine üppige Löwenzahnwiese statt akkuratem Rasen.
Das Ludwig I.-Denkmal an der Ludwigstraße umgibt gerade eine üppige Löwenzahnwiese statt akkuratem Rasen. © Sigi Müller

München - Der Englische Garten als historische Parkanlage ist seit jeher ein Rückzugsort für seltene Pflanzen und Tiere – darunter freilich auch viele Insektenarten.

München: Projekt "Wildblumenwiesen im Gartendenkmal" startet

Schon bald soll es hier noch mehr summen: Die Bayerische Schlösserverwaltung startet dort das Projekt "Wildblumenwiesen im Gartendenkmal", um die Biodiversität im Park zu fördern. Der Plan: Die Grünflächen im Park sollen in den nächsten Jahren nach Natur-, Arten- und Denkmalschutzaspekten aufgewertet werden. Die verdichteten Rasenflächen sind dafür aber ungeeignet und werden deshalb zu Blühwiesen umgewandelt.

Erste Testphase auf 3.500 Quadratmeter Rasenfläche hat begonnen

Am Donnerstag begannen die ersten Arbeiten für eine Testphase auf einer 3.500 Quadratmeter großen Rasenfläche im Rasenrondell der Reitbahn im Südteil. Die Gärtner probieren verschiedene Saatmischungen aus regionalem Saatgut aus der Münchner Schotterebene aus, um langfristig artenreiche Wildblütenwiesen anzulegen. Das Saatgut aus Wiesenblumen-, Gräser- und Kräuterarten wurde auf den abgestimmt.

Ziel ist, ausgedehnte, vernetzte und so artenreiche Wildblumenflächen zurückzugewinnen, wie es sie seit Anfang des 19. Jahrhunderts bis in die 70er Jahre im bereits gab, heißt es. Die Wiesen im Park könnten also bald schon etwas anders aussehen.

Eine blühende Wiese im Englischen Garten um 1970.
Eine blühende Wiese im Englischen Garten um 1970. © Schlösserverwaltung

Das Baureferat der Stadt erprobt bereits seit letztem Frühjahr eine neues Mähkonzept für das Straßenbegleitgrün. Der Pilotversuch startete in Schwabing-West und läuft noch ein weiteres Jahr. Dabei werden Grünstreifen erst Ende Juni/Anfang Juli sowie im September gemäht. Die Deutsche Wildtierstiftung hat erst im März in einer Projektbilanz festgestellt, dass richtig angelegte Blühstreifen und Wiesen tatsächlich Insektenschützen. Sie zählte auf sieben ausgewerteten Flächen 60 unterschiedliche Wildbienenarten, darunter auch besonders bedrohte.

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