Englischer Garten in München: Darum ist das Baden im Eisbach verboten

Der Eisbach im Englischen Garten kann schnell zur Todesfalle werden. Im gesamten Bereich gilt Badeverbot - für Menschen wie auch für Hunde.
Julia Sextl |
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Im Eisbach herrscht Badeverbot.
Petra Schramek Im Eisbach herrscht Badeverbot.

München - Nach dem Tod einer 15 Jahre alten Schülerin fragen sich möglicherweise viele Münchner, wo im Eisbach gefahrenlos gebadet werden kann. Denn bei hochsommerlichen Temperaturen sind immer wieder Menschen zu sehen, die sich im kalten Wasser fröhlich abkühlen. Auf AZ-Anfrage stellt die Bayerische Schlösserverwaltung, die für den Park zuständig ist, allerdings klar: Im gesamten Englischen Garten herrscht schon seit langem Badeverbot - für Mensch und Tier.

Sog kann Badende schnell unter Wasser ziehen

Insbesondere im Eisbach sei die Strömung extrem stark, betonte eine Sprecherin. "Die Geschwindigkeit des Wassers ist so schnell, dass man schnell die Kontrolle verlieren kann. Und an vielen Stellen im Eisbach entsteht ein Sog, der einen dann unter Wasser ziehen kann." Zudem liegen immer wieder Steine verschiedener Größen im Bachbett, die für Verletzungen sorgen können. Das Wasser in dem 1,20 bis 1,50 Meter tiefen Bach ist an manchen Stellen reißend, an anderen Stellen fließt es langsamer. Verliert ein Badender den Halt, ist er den immensen Kräften des schnell strömenden Wassers ausgeliefert und kann kaum steuern, wie weit er den Bach hinuntertreibt.

"Die Todesfälle im Eisbach in den vergangenen Jahren haben gezeigt, wie gefährlich der Bach ist. Deshalb sehen wir keine andere Möglichkeit, als das Baden im gesamten Bereich zu verbieten", so die Sprecherin der Schlösserverwaltung. Der Eisbach ist die linke Ableitung der Isar und der stärkste Bach im Englischen Garten. Zuständig dafür, dass das Badeverbot eingehalten wird - theoretisch zumindest -, ist die Polizei, die im Englischen Garten jeden Tag vor Ort ist.

Nur an der Surferwelle dürfen die Münchner ins Wasser

Direkt an der Surfwelle am Haus der Kunst ist der Aufenthalt im Wasser nicht strafbar. Das Grundstück ist im Besitz der Stadt, die an dieser Stelle den Surfern das Wellenreiten auf legale Weise ermöglichen will.

Am Montagabend war ein 15 Jahre altes Mädchen im Eisbach ums Leben gekommen. Es war mit einer Freundin in der Nähe der Surferwelle am Haus der Kunst ins Wasser gesprungen und abgetrieben.

Polizei warnt Nichtschwimmer

Die Polizei warnte angesichts der heißen Temperaturen vor unbedachtem Bad in Seen und Bächen. "Bedenken Sie, dass gerade künstlich angelegte Seen plötzlich steil abfallen und Sie dann nicht mehr stehen können und die Strömung von fließenden Gewässern schlecht eingeschätzt werden kann", mahnten die Beamten. Gerade Nichtschwimmer sollten im überschaubaren Uferbereich bleiben und nicht alleine ins Wasser gehen.

Lesen Sie auch: Tunnel durch den Englischen Garten - Stadtrat vertagt Entscheidung

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