Endlich: Der Winter ist da!

München - Die Kinder freuen sich, endlich können sie einen Schneemann bauen und Schlittenfahren. Autofahrer schieben dagegen Frust auf eisgaltten Straßen und die Skifahrer fiebern mit Begeisterung dem ersten richtigen Winterwochenede entgegen.
Die aktuelle Lage
Tief "Emma" hat den lang ersehnten Winter nach Bayern gebracht. Die kälteste Nacht des Jahres wurde in Bayern gemessen. Auf der Zugspitze, Deutschlands höchstem Berg, fiel die Temperatur auf Minus 17 Grad. Nicht ganz so kalt war es auf dem Großen Arber mit minus sechs Grad.
Der Wintersport
Endlich herrschen optimale Wintersport-Bedingungen – und das nicht nur im bayerischen Alpenland und im Allgäu, sondern auch in den Mittelgebirgen. In Oberbayern fielen am Freitag rund zehn Zentimeter Schnee, im Bayerischen Wald wurden 20 Zentimeter gemessen. Im Bayerischen Wald sind in den meisten Wintersporten die Lifte offen und die Lopien gespurt. Auch im Frankenwald sind die Pisten am Wochenende erstmals in der Saison geöffnet. Im Fichtelgebirge gibt es sogar geführte Schneeschuhwanderungen.
Der Verkehr
Über Nacht mussten sich die Autofahrer plötzlich auf winterliche Straßenverhältnisse einstellen. Vielerorts kam es zu Unfällen. Im Ostallgäu rutschte ein 18-Jähriger am Freitag mit dem Auto gegen einen Baum.
Spektakulär war ein Unfall im Allgäu auf der B12 bei Germaringen. Ein Mercedes SUV und ein weiteres Auto kamen nahe des Parkplatzes Ketterschwang von der Fahrbahn ab. Ein Insasse wurde eingeklemmt. Zwei nachfolgende Fahrzeuge rutschten in die Unfallstelle. Drei Menschen wurden dabei teilweise schwer verletzt. Die B12 musste für die Bergungsarbeiten gesperrt werden.
In München machte der Winter den Autofahrern dagegen kaum Probleme. "Bei uns gab es keinen einzigen witterungsbedingten Unfall", sagte ein Polizeisprecher am Freitag.
Die Deutsche Bahn drosselte am Freitag die Höchstgeschwindigkeit für ICE-Züge auf mehreren Strecken auf 200 Kilometer pro Stunde. Züge hatten bis zu einer halben Stunde Verspätung. Experten hatten vor Schäden beispielsweise durch Eisbrocken gewarnt.
Das Tempolimit auf der Schiene wurde dann aber am Nachmittag vorzeitig wieder aufgehoben. "Weil das Wetter milder wurde, als gedacht", so ein Bahnsprecher.
Die Aussichten
"Emma" und "Gudrun", zwei Tiefdruckgebiete, schaufelt in den nächsten Tagen maritime Polarluft in Richtung Bayern. Das verheißt weitere Schneefälle und das nicht nur in Oberbayern und in den Bergen.
In den kommenden Tagen soll nahezu der gesamte Freistaat unter einer mehr oder weniger üppigen Schneedecke verschwinden. "Ab Samstag schneit es vor allem im Süden bis in niedere Lagen", sagte ein Sprecher des Deutschen Wetter Dienstes.
Nach den Prognosen der österreichischen Zentralanstalt für Meteorologie sind am Alpenhauptkamm vom Bodensee bis nach Salzburg am gesamten Wochenende zwischen 20 und 50 Zentimeter Neuschnee drin.
Dazu gibt’s Dauerfrost – selbst in niederen Lagen. Die Temperaturen fallen vor allem in der Nacht weit unter den Gefrierpunkt. Örtlich werden bis zu minus 15 Grad erwartet.
Für die Alpen warnt der Deutsche Wetterdienst oberhalb von 800 Metern Höhe zudem vor starkem Sturm und Schneeverwehungen. Die Lawinengefahr steigt auf Warnstufe 3 im gesamten Alpenraum. Tauwetter sei frühestens ab Mittwoch möglich.
Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net: "Die genaue Entwicklung ist unklar."