Elegant durch die Gesellschaft

„Grün vor Neid“: Horst Schroth kommt mit neuem Programm nach München
Das, was Horst Schroth hat, nennt man im Firmensprech einen USP, Unique Selling Point, oder auf deutsch ein Alleinstellungsmerkmal. Etwas, also, was ihn von der Konkurrenz unterscheidet und das Publikum dazu bringt, nur ihm allein in diesem Punkt die Bereitschaft zum Eintrittskartenerwerb entgegenzubringen.
Horst Schroth, Anzug, Manschettenhemd, Einstecktüchlein und Hut, ist nicht nur ein auf klassische Weise perfekt angezogener Herr, sondern als solcher hat er auch die passende Berufskleidung, um sich als Gesellschaftskabarettist über das Parkett zu bewegen. Dass Horst Schroth Betriebswirtschaftslehre, Geschichte und Sozialwissenschaften studiert hat, rundet das Bild des eloquenten Gentleman ab, der sich immer elegant durch das Dickicht der Eitelkeiten schlägt.
In Abgründe dringt der schnieke Schroth auch in seinem neuen Programm vor, das heute im Lustspielhaus München-Premiere hat. „Grün vor Neid“ heißt es. Das Thema ist brand- wenn nicht höllenheiß. Denn der Neid fällt unter die sieben Todsünden. Das allerdings hält Schroth nicht davon ab, ihn vorurteilsfrei zu betrachten. Als Gewährsleute sucht er sich dafür Kapazitäten wie Dagobert Duck, der weiß, dass man sich Neid verdienen muss. Schroth verfolgt den Neid, das wunderbare Gefühl, bis in die Keimzellen unserer Gesellschaft: die Familie und die Paarbeziehung. Und er verspricht atemberaubende Erkenntnisse. Wer nicht auf die neidisch sein will, die diesen Abend erlebt haben, der weiß, was er zu tun hat.
Christian Jooß
Lustspielhaus, Occamstraße 8, bis 16. Januar, 20 Uhr, Freitag ausverkauft, Eintritt: 22 Euro, Tel.344974, www.lustspielhaus.de