Verunglückte Surferin ist tot: Schwierige Ermittlungen nach dem Unfall auf der Münchner Eisbachwelle

Es ist traurige Gewissheit: Die 33-Jährige, die beim Surfen in der Eisbachwelle verunglückte, ist ihren Verletzungen erlegen. Die Unfallstelle soll nun genau untersucht werden. Solange bleibt die Welle weiter gesperrt.
Ralph Hub
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Kein Surfer ist auf der Eisbachwelle im Englischen Garten zu sehen. Sie wurde nach einem Surf-Unfall erst einmal gesperrt.
Kein Surfer ist auf der Eisbachwelle im Englischen Garten zu sehen. Sie wurde nach einem Surf-Unfall erst einmal gesperrt. © Felix Hörhager/dpa

München – Die 33-Jährige, die am Mittwochabend beim Surfen auf der weltberühmten Eisbachwelle im Englischen Garten verunglückte und seitdem auf der Intensivstation eines Krankenhauses lag, ist tot. Wie die Polizei mitteilte, erlag die Frau am Mittwochabend gegen 21.40 Uhr ihren Verletzungen.

Surferin ist tot: 33-Jährige erliegt ihren Verletzungen

Um die Unfallstelle genau zu untersuchen, muss der Wasserpegel des Eisbachs deutlich abgesenkt werden. Erst dann können Spezialisten die Anlage und die vier Reihen aus Steinen begutachten. Manche aus der Surferszene vermuten, dass sich genau dort die Sicherungsleine der 33-Jährigen verfangen haben könnte, als sie beim Surfen verunglückte.  

"Verkehrspolizei und Staatsanwaltschaft München I ermitteln", sagte Polizeisprecher Christian Poganski. Denkbar wäre, dass jemand beispielsweise einen E-Scooter, einen Einkaufswagen, ein Radl oder Ähnliches an der Stelle im Wasser versenkt hat und sich die Sicherungsleine der Surferin daran verfing. Dann käme juristisch der Vorwurf der fahrlässigen Körperverletzung infrage. Es könnte sich aber auch rein um einen tragischen Unfall handeln. Nach Angaben des Polizeisprechers werden derzeit alle Möglichkeiten in Betracht gezogen.

Die Risiken, die Eisbachwelle zu zähmen

Um die Unfallstelle gefahrlos und gründlich absuchen zu können, müsste der Wasserpegel des Eisbachs deutlich gesenkt, vielleicht müsste er sogar in dem Bereich trockengelegt werden. 

Drosselung des Eisbachs umfasst eine sorgfältige Planung und Abwägung aller möglichen Maßnahmen. Dabei müssen sowohl technische als auch umweltrechtliche Aspekte berücksichtigt werden

Christian Poganski, Polizeisprecher

Es handle sich um "einen erheblichen Eingriff in das Ökosystem".

Das Referat für Klima- und Umweltschutz sowie das Baureferat sind in die Vorbereitungen bereits einbezogen. Einen Terminplan, wann und wie die Aktion abläuft, gibt es noch nicht.

Wer haftet im Fall der Fälle

Die Eisbachwelle bleibt nach dem schweren Unfall weiter gesperrt. Wie lange dies aufrechterhalten wird, lasse sich aktuell nicht abschätzen, sagte eine Sprecherin der Stadt. Was eventuelle spätere Haftungsfragen betrifft, ist die Sachlage juristisch klar geregelt. In einer Allgemeinverfügung der Stadt München heißt es dazu in Abschnitt II: "Das Risiko, das bei der Nutzung des Eisbaches für Leib und Leben bzw. die eigene Gesundheit besteht, trägt der jeweilige Surfer bzw. die jeweilige Surferin selbst.

Die Landeshauptstadt München haftet nur bei vorsätzlicher oder grob fahrlässiger Missachtung ihrer Überwachungsverpflichtung; diese Überwachung erfolgt in der Regel bei der amtlich festgesetzten Bachauskehr im Eisbach." Die Sprecherin des Referats für Klima- und Umweltschutz Gesine Beste teilte dazu auf Anfrage der AZ mit: Sogenannte Bachauskehren fänden regelmäßig im Frühjahr und Herbst in der Stadt statt. Die letzte Bachauskehr im Eisbach fand demnach im Herbst 2022 statt. 

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39 Kommentare
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  • Bongo am 25.04.2025 21:27 Uhr / Bewertung:

    Antwort an HansWurst:
    Es sind nicht jährlich 16000 tödliche Unfälle im Haushalt, sondern „nur“ 8000 und bei den meisten würde ein Helm nichts bringen, weshalb ich auch keinen zuhause trage.😄

  • Bongo am 25.04.2025 21:23 Uhr / Bewertung:

    Antwort an HansWurst:
    Dem Surfbrett im Eisbach hinterherschwimmen, bei der Strömung? Also, ich bin ja nur Eisbach-Surfer-Zuschauer und glaube dass die Meisten ihr Surfbrett nicht mehr vor der Mündung in die Isar erreichen würden.

  • Bongo am 25.04.2025 14:25 Uhr / Bewertung:

    Antwort an HansWurst:
    „99% der Surfer surfen am Meer….“ . Das mag so sein, aber für die restlichen 1%, z.B. die Eisbachsurfer, wäre doch mein Vorschlag nicht schlecht. Vielleicht hätte sich dieser Todesfall damit vermeiden lassen.

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