Eine Riesen-Sauerei
Die Lokal-Redakteurin Julia Lenders über die Razzia auf einer Stadt-Baustelle.
München - Schwarzarbeiter auf einer städtischen Baustelle? Das ist mehr als nur peinlich für die Stadt – es darf schlicht nicht passieren. Das Signal, das an private Auftraggeber herausgeht, ist zu verheerend: Da schau her, das kommt selbst bei der öffentlichen Hand vor.
Na dann... Einen hart arbeitenden Menschen mit einem Stundenlohn von 6,15 Euro abzuspeisen, ist aber kein Kavaliersdelikt. Es ist eine Riesen-Sauerei. Und deshalb ist es gut, dass der Zoll auf den Baustellen ganz genau hinschaut.
Die Stadt hat nach der Razzia rasch reagiert und sich von der beauftragten Baufirma getrennt. Doch damit darf der Fall für sie nicht erledigt sein. Denn er hat eines gezeigt: Die Sicherungsmechanismen der zuständigen Behörde haben versagt.
Sei es der Blick ins Sündenregister vor der Auftragsvergabe oder die Klausel „zur Sicherung der Mindestlohn-Pflichten“, die sich die Stadt mit dem Bauvertrag unterschreiben ließ – es hat beides nichts genutzt. Trotzdem waren Schwarzarbeiter beschäftigt.
Ist die Stadt ihrer Verantwortung gerecht geworden? Das muss jetzt genau geprüft werden. Damit so etwas wenigstens auf einer Stadt-Baustelle nicht mehr vorkommt.
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