Einbrecher kommen durch die Wand
MÜNCHEN - Schwerer Bandendiebstahl und Beihilfe, so lautet der Vorwurf der Anklage. Die Bande von Einbrechern hatte sich demzufolge auf Mode spezialisiert, stahl nur Marken-Klamotten von Basefield bis Tommy Hilfinger mit bestem Wiederverkaufswert. Allein bei einem Einbruch in Schwerin erbeuteten sie 216 Artikel vom Pullover über T-Shirts bis hin zu Shorts der Firma Tommy Hilfinger. Wert der Ware: 14623,70 Euro.
Die Jugendkammer des Landgerichts machte klar, dass für die beiden Angeklagten Paul K. (33, Namen geändert) und Denis D. (21) auch eine Verurteilung wegen Hehlerei und Beihilfe zur Hehlerei in Frage kommt. Paul K. gestand daraufhin, dass er für 50 Prozent des Wertes Diebesgut angekauft hatte. Der angehende Koch Denis D. hatte der Bande in einem Restaurant Unterschlupf gewährt. Er ist wegen Beihilfe dran. Auch er ist geständig.
Die Methode erinnert an „Rififi”. Die Bande mied die eigentlichen Zielobjekte, die meist zu gut gesichert waren. Stattdessen brach man in Nachbargeschäfte ein. Dort wurden dann die Wände durchbrochen, um an die begehrten Textilien zu gelangen.
Ein Kopf der Bande war bereits zuvor zu drei Jahren und sechs Monaten verurteilt worden. Paul K. und vor allem Denis D. werden glimpflicher davon kommen. Paul K. kann mit zwei Jahren Knast rechnen. Bei Denis D. werden zwei Tage Jugendarrest rauskommen. Das Gericht wird der 21-Jährige dennoch als freier Mann verlassen dürfen, da ihm die U-Haft angerechnet wird.
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