Ein Feuerwehrmann auf Raubzug

Unter dem Vorwand, sich für PCs zu interessieren, überfällt ein Münchner einen Inserenten. Bei der Festnahme stellt sich heraus: Der Täter ist Feuerwehrmann.
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Unter dem Vorwand, sich für PCs und Kameras zu interessieren, überfällt ein Münchner (45) einen Inserenten. Bei der Festnahme stellt sich heraus: Der Täter ist Feuerwehrmann

München – Ein 45-jähriger Feuerwehrmann hat über Kleinanzeigen in Zeitungen und im Internet offenbar ganz gezielt nach Opfern gesucht, die er in deren Wohnungen ausrauben und fesseln wollte. Vergangene Woche schnappte die Polizei den Räuber in Pasing – mit einem Lockvogel.

Seit Mitte Juli ermittelte die Kripo gegen den bayerisch sprechenden Räuber mit Bierbauch. Ein 32-jähriger Mann aus der Gollierstraße im Westend hatte Anzeige erstattet: Er hatte in einer Kleinanzeige einen Tablet-PC von Samsung zum Verkauf angeboten. Auf die Anzeige meldete sich der Bayer, der sich als Kaufinteressent ausgab.
Die Männer telefonierten mehrere Male miteinander, am Samstag, den 14. Juli, kam der vermeintliche Interessent vorbei, um sich das Gerät anzuschauen. Anschließend verabschiedete er sich mit der Erklärung, dass er sich noch andere Tablet-PCs ansehen wollte.

Um 21.30 Uhr tauchte er wieder bei dem Mann im Westend auf. Zwei Stunden lang saß der Besucher bei ihm im Wohnzimmer, dann nahm das Gespräch eine überraschende, brutale Wende: Der Besucher wurde plötzlich handgreiflich. Er versuchte, den Verkäufer zu überwältigen, nahm ihn in den Schwitzkasten, sprühte ihm Tränengas ins Gesicht und zückte auch noch einen Elektroschocker.
Der 32-Jährige wehrte sich mit aller Kraft, da gab der Angreifer schließlich auf und flüchtete – ohne Beute.

Zwei Monate lang ermittelte die Kripo, um den Bierbauch-Räuber ausfindig zu machen. Immer wieder rief der mit falscher Identität bei Inserenten an. Mal interessierte er sich für Tablet-PCs, mal für ein Auto. Schließlich vereinbarte er einen Besuchstermin mit einem Pasinger, der eine Kamera per Kleinanzeige mit Telefonnummer zum Verkauf angeboten hatte.

Am Mittwoch – wieder in den Abendstunden – klingelte der Mann bei dem Privat-Verkäufer an der Tür. Doch in der Wohnung wartete nun die Polizei. Sie nahm den 45-Jährigen fest. Verblüfft stellten die Beamten fest, dass der verkappte Räuber ein Münchner Feuerwehrmann ist. Seit 2011 war er krank geschrieben.

Der Mann hatte eine geladene Gaspistole, Fesseln, ein Messer, CS-Gas und Handschuhe dabei. Die Polizei geht davon aus, dass er sein Opfer fesseln und ausrauben wollte. Inzwischen ist Haftbefehl ergangen. Seinen Job als Feuerwehrmann ist er bei einer Verurteilung wohl los.

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