Eilklage vor Gericht: Streit um Radsternfahrt in München am Sonntag eskaliert
München – Einmal im Jahr fahren die Radlaktivisten vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) und Gleichgesinnte bei ihrer großen Radsternfahrt aus allen Himmelsrichtungen zum Königsplatz, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen.
Radsternfahrt zum Königsplatz am Sonntag: Kritik an Routenvorschlag
Für kommenden Sonntag ist die nächste geplant. Noch ist aber nicht klar, wo genau lang geradelt wird. Der ADFC würde dieses Jahr gerne über die Autobahn A96 fahren.

Das zuständige Kreisverwaltungsreferat sagt aber, wegen der "Zufahrtssituation und den aktuellen Baustellen auf dieser Strecke" sei das nicht möglich. Stattdessen sollen die Radfahrer – so wie letztes Jahr auch schon, über die A95 fahren.

Ein "Scheinangebot" der Stadt sei das, findet Andreas Schön, der Vorsitzende des Münchner ADFC. Die vorgeschlagene Route habe enge Wendungen, Engstellen und sei zu kurz, so die Kritik.
Am Dienstag hat der ADFC nun beim Verwaltungsgericht eine Eilklage eingereicht, wie der Radlclub mitteilt. Die Einwände der Behörden sind für den ADFC "nicht stichhaltig genug".
Der Münchner ADFC-Chef Andreas Schön dazu: "Der zivilgesellschaftliche Protest soll auf Grund massiv überschätzter Folgen für den Kfz-Verkehr unterbunden werden. Das lassen wir nicht zu und klagen für ein Recht auf Protest – auch auf der Autobahn."
"Infrastruktur in Autobahn-Qualität": Warum die Radlaktivisten auf ihrer Route beharren
Der ADFC fordert mit der Radsternfahrt "Radinfrastruktur in Autobahn-Qualität", darum ist ihm das so wichtig.
Im vergangenen Jahr sind trotz miserablem Wetter rund 3500 Radler mitgefahren – im Jahr zuvor waren es sogar 17.000 Teilnehmer. Für dieses Jahr erwartet der ADFC nach eigenen Einschätzungen 10.000 Radldemonstranten.
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